Das Schiff legt schon an. En'Kara
ist praktisch einen Gianisprung von Siwa entfernt. Wo einst berüchtigte Piraten
hausen, blüht die Stadt der elf Türme, wie sie auch genannt wird, jetzt auf.
Ich habe nur wenig bisher von En'Kara gehört – woran das wohl liegt? Meine
Neugierde wächst. Sind es tatsächlich elf Türme? Ich würde sie gleich zählen.
Aber wie üblich, wenn ich vorher Pläne mache, kommt alles ganz anders.
En'Kara, die Stadt der elf Türme |
Die Pfeile fliegen mir plötzlich
um die Ohren. Sie kommen aus dem Wald und jagen zielsicher auf die hohen Mauern
der Stadt En'Kara. Die Antwort aus En'kara kommt schnell – in Form von einem
Pfeilhagel. Ich rette mich mit einem gewagten Sprung ins nächste Gebüsch am
angrenzenden Waldrand. Eigentlich wiege ich mich zwischen dem blickdichten Laub
und den hohen Baumstämmen in Sicherheit. Die mir bisher noch unbekannten Angreifer
scheinen abgelenkt und nur auf die Stadtmauer fixiert und die Krieger En'Karas verschießen
ihre Pfeile nicht willkürlich in den Wald. Ich würde einfach warten, bis sich
die Lage beruhigt hat. Wieder ist es meine Neugierde, die mich unvorsichtig
werden lässt. Ich strecke den Kopf vor und was ich sehe verschlägt mir glatt
den Atem. Eine ganze Hand voll, vielleicht gar ein Dutzend, Waldweiber greifen
En'Kara an. Warum? Was für einen Grund hätten Wilde eine Festungsanlage wie
En'Kara anzugreifen? Hunger? Gier? Hass? Es ist doch ersichtlich, dass ein paar
Wilde keine Chance gegen eine Festung mit hohen, dicken Steinmauern und einem
langen Graben davor haben. Plötzlich spüre ich nur noch einen dumpfen Schmerz
am Hinterkopf, etwas Hartes trifft meinen geschorenen Schädel und ich sacke zu
Boden. Mir wird schwarz vor Augen.
Die Schmerzen lähmen mich und mir
ist übel, aber die schmalen Hände packen mich am Kragen. Mit ungewohnter Kraft
ziehen sie mich wieder auf die Beine. Alles liegt noch verschwommen vor meinen schwindelnden
Augen. Ist das wirklich eine Frauengestalt, die mich auf die Beine hievt? Ich
blinzle angestrengt, erst nach einigen Ihn sehe ich klarer. Ein makelloses,
wunderschönes Gesicht, umrahmt von blondem Haar, das wild über die zierlichen
Schultern fällt. Ihr Körper ist trainiert, halbnackt, bewaffnet und mit
Bemalungen verziert. Ich schlucke. Eine Wilde. Und was für eine! Würde der
pochende Schmerz in meinem Kopf nicht anhalten, würde ich sie sofort übermannt
von meiner Gier zu mir nehmen. Noch nicht ganz bei mir, dennoch gewillt um mein
Überleben zu kämpfen, hebe ich meine Arme, um ihr zu zeigen, dass ich keine
Gefahr für sie darstelle. Sie macht allerdings keine Anstalt mich zu fesseln
oder gar zu töten. Stattdessen zischt sie mir zu: „Und jetzt schau zu, dass Du Dich in Sicherheit bringst!“ Das lasse
ich mir nicht zweimal sagen, auch wenn es mir schwerfällt, mich von dieser
Schönheit zu trennen. Ich nehme die Beine in die Hand und renne, tiefer in den
Wald. Ich höre erst auf zu Laufen, als meine Beine unter mir einfach wegsacken.
Schnaufend schaue ich mich um. Es ist sehr still, nicht einmal die Vögel geben
einen Laut von sich. Wo bin ich? Schwerfällig raffe ich mich hoch und suche
einen Weg. Während ich durch den Wald stolpere und nach irgendeinem
Anhaltspunkt suche, geht mir die fremdartige Schönheit nicht aus dem Kopf. Sie
ist anders, als die Taluna damals am Handelsposten. Ihre helle Haut, das blonde
Haar und die eisblauen Augen zogen mich für wenige Ihn in ihren Bann. Wer ist
sie?
..na wenn Du so weiter pilgerst, dann schaffst Du Deine 10 Regionen noch bis zur nächsten Pilgerfeier am 4.10....
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Lady Bea Fawcett
Ich würde eher vorschlagen, dass du langsamer wirst und erst mal den Busch der Waldschönheiten, geniesst. Äh, Wald, ich meine Wald natürlich. Erst mal schön im Wald bleiben und dem kleinem Pilger die große Welt zeigen.
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