Mittwoch, 20. Dezember 2017

Eine kleine Reise durch Südland

Ich konnte mich erstaunlich schnell an das Leben in der Stadt gewöhnen und verfalle in alte Muster zurück, die sich mir erst mit der schrittweisen Rückkehr meiner Erinnerungen offenbaren. Aber nach den paar Händen, die ich nun hier verbrachte, sehne ich mich doch wieder etwas mehr Natur. Und so verlasse ich das Stadttor und erkundige den Ort außerhalb der Mauern Kasras.

 
Das jüngst vergangene Geschehen schwirrt mir durch den Kopf. Ich bin verliebt. Ich habe mich zweimal in dieselbe Frau verknallt. Märktelang wanderte ich ziellos herum, während die Frau meines Lebens einen anderen Mann an ihrer Seite ersuchte. Verdammte Boskscheiße! Mein Herz fühlt sich von einer unsichtbaren Hand zusammengedrückt, als hätte ich mich gerade neu verliebt und zugleich den Tod einer zarten Liebe erlebt... Wie kann eine Person so viele Gefühle auf einmal in sich haben? "Ich.. war nie weg.. ich habe Dich gesucht ohne zu wissen, was ich suche... Nur Du bist der Grund, warum ich hier sitze... Ohne Dich hätte ich aufgegeben.." Diese Worte richtete ich an sie. Und plötzlich war es so, als wäre ich nie weg gewesen...


Eine kleine Hand auf meinem Rücken schreckt mich aus den Gedanken. Nasty steht hinter mir und lächelt. "Lust auf eine kleine Bootsfahrt?"



Gemeinsam fahren wir über die Thassa. Zeit mit dieser Frau zu verbringen ist ein Segen der Götter, weshalb wir länger als geplant unterwegs sind. In einem kleinen Kanu erkunden wir den angrenzenden Urwald. Irgendwie erscheint mir manches sehr vertraut, als wäre ich schonmal hier gewesen...





Mit einem Tarn fliegen wir aus der angrenzenden Wüste endlich wieder in kühleres Klima.


Die kleine, spontane Reise war spannend und angenehm, aber auch kräftezehrend, weshalb wir uns am Feuer in intimer Atmosphäre entspannen.




Nasty hat mir von Grae erzählt, von seiner Berufung als Sklavenmeister in Lydius und als Schriftgelehrter und Leiter des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit in Kasra. Sie beschreibt ihn als sehr klug, humorvoll und seine angenehme Art des Umgangs. Nun schwirrte mir ein Gedanke durch den Kopf: "Wer war ich... damals?" Ich wollte mit dieser Frage wissen, warum sich Nasty einmal in mich verliebte. "Du bist Jäger gewesen und warst während Deiner Pilgerschaft auf der suche nach Dir selbst." Und jetzt, in dieser innigen Nähe, in diesem vertrauten Beisammensein, da beginne ich sie von Herzen zu vermissen und weiß, dass sie in ihrem Herzen Platz für einen anderen Mann geschaffen hat. Mein Anspruch ist verjährt...

Dienstag, 19. Dezember 2017

Happy End...?

Noch eine Weile lang sitze ich bei dem stillen Krieger. Er scheint eingeschlafen zu sein. Ob er noch lebt? Er atmet zumindest noch. Da übertönt ein Rascheln die Stille. Nackte Füße gleiten über das feuchte Gras. In verführerischen, roten Stoffen gehüllt steht Nasty vor mir, die blassen Schultern blitzen schamlos unbekleidet hervor. Nasty in ihrer vollen Schönheit, nur der Schleier verdeckt ihre weichen Lippen. Noch aufgeheizt von den Worten des Nordmanns erhebe ich mich und gebe Nasty zwei Möglichkeiten. Entweder sie zieht sich um oder ich zeige ihr, was passiert, wenn sie mich reizt, bevor sie aufgrund ihrer Freizügigkeit im Kragen landet. Aber eigentlich war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät...


Um den Krieger nicht in seinem Schlaf zu stören und Nasty nicht in mehr Schwierigkeiten als nötig zu bringen, ziehen wir uns in eine geschützte Ecke zurück. Mein Schwanz härtet sich gefühlt bei jedem Schritt und drückt unangenehm gegen die Hose. Der rote Fummel steht ihr so gut... In meinem lustvoll geladenen Rausch fordere ich sie auf, sich um dieses Problem zu kümmern, schließlich hat sie es mir eingebrockt. Mit einem Ruck drücke ich den zarten Körper zu boden und zwinge Nasty in die Knie. Ich habe es mir am Badetag bei Aleks abgeschaut und bin neugierig, als ich meinen steifen Schwanz erwartungsvoll aus der Hose hole und sie auffordere, ihn in den Mund zu nehmen. Sie versteht schnell was ich will. Ihre Lippen und ihre Zunge sind wirklich geschickt. Wow, was für ein explodierendes Gefühl! Sie saugt und leckt und lutscht bis ich komme. Als sie fertig ist, tupft sie sich ungeniert die Mundwinkel mit dem Schleier ab. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber die Frau macht mich fertig! Und wie sie von da unten so zu mir hochschaut, setzt mein Herz einen Moment lang aus.

Nur eine Stature ist Zeuge unserer Taten

In meinem Kopf rauscht es noch, da erzählt sie mir etwas von der sogenannten "Imkerstellung". Postwenden probiere ich es bei ihr aus, presse sie an die Wand und hebe ihren Rock an. Diesmal knie ich vor ihr, aber das scheint mir gerade herzlich egal. Grinsend sehe ich mir nun eine Muschi zum ersten Mal von näherem an, statt sie nur zu ficken. Ich drückte meinen Kopf zwischen ihre Schenkel und tauche die Zunge in ihre Spalte ein. Sie schmeckt lieblich und geil. Ich kann ein schauderndes, zittriges Aufstöhnen hören und beginne sie genüsslich zu lecken. Das scheint sie wahnsinnig zu machen, ihr Stöhnen wird immer lauter. Der Lustsaft läuft ihre Schenkel entlang, während sie langsam über mir einsinkt und verzweifelt versucht Halt an der Wand zu finden. Mein bestes Stück kribbelt schon wieder aufgeregt. Ich lasse von ihr, stehe wieder auf, hebe sie mit Schwung an der Wand hoch. Ihr Körper schlingt sich willig um mich, die Lenden spreitzen sich gierig, während ich den Stoff weiter hochschiebe und ihre feuchte Fotze entblöße. Genug Übung habe ich ja schon, jetzt kann ich es endlich an einer Freien ausprobieren. Wir lieben uns innig und leidenschaftlich. Vielleicht ist es das aufregende Prickeln, weil sie eine Freie ist, oder ein bisschen auch die packende Gefahr erwischt zu werden. Ich beende den überwältigenden, gefühlvollen Höhepunkt, den wir gemeinsam erleben, mit einem feuchten, ungehaltenen Kuss.


Später sitzen wir in der Taverne, etwas ab von den anderen in vertrauter Zweisamkeit. Immer wieder verliere ich mich in ihren verführerischen Augen. Sie ist mir so unglaublich vertraut. Es ist eine ganze Weile vergangen und immer noch zuckt mein Unterleibt, immer noch hüpft mein Herz, immer noch denke ich an nichts anderes als an diesen weichen, warmen Körper und diesen unvergleichlichen Duft nach purem, leidenschaftlichen Sex.


In diesen innigen Momenten der absoluten Nähe möchte sie mir von meinem führeren Leben erzählen. Vielleicht hofft sie mich dadurch in meiner Suche nach Errinerungen unterstützen zu können. Sie sagte ich sei Pilger gewesen und erzählt von einer brenzligen Situation, in der wir intime Zeit in einer Taverne verbrachten, bevor wir von einem aufgeblasenen Einheimischen gestört wurden. Nasty wurde seitdem aufgrund ihres unzüchtigen Verhaltens gesucht.

Mein Kopf beginnt angestrengt zu ratten, bis es schmerzt. Bilder zucken durch meine Gedanken, tauchen vor meinen Augen auf, unscharf und flackernd. Immer wieder blinzle ich, bis meine Augen plötzlich glasig werden. Sind das Tränen? Schnell wische ich mir über die Lieder. "Ich... ich erinnere mich... Du hattest ganz schön Ärger."

Eine schwache Erinnerung


Sie nickt bestätigend und erzählt weiter. "Wir trafen uns erst später wieder, im Norden. Ich überwinterte im Dorf fern allen Ärgers und als Du von dem Ungemacht hörtest, hattest Du beschlossen mich einfach zur Frau zu nehmen und mich damit dem Zugriff der Häscher zu entziehen. Eigentlich... wolltest Du mich dann nur schützen. Ich war ziemlich überrascht, damals in der Langhalle, aber nichts konnte Dich mehr aufhalten Deinen Plan in die Tat umzusetzen..." Sie stockt, während tausend Gefühle durch meinen Körper jagen und immer mehr Erinnerungen aufflackern wie ein loderndes Feuer. "Der Jarl des Dorfes konnte natürlich nur eine nordische Gefährtenschaft schließen", erzählt sie weiter. "Er gab Dir drei recht knifflige Aufgaben. Du musstest Dich vor ihm und den nordischen Göttern beweisen."

Mein Kopf dreht sich wie ein Karusell. Zum Glück sitze ich schon. Worte schießen mir durchs Hirn, wie "Sigurd... Methorn... Höschen... Drei Aufgaben". Gleich platzt mein Kopf, überwältigt von den neu entdeckten Erinnerungen. Einen Moment herrscht schweigende Stille, bis Nasty wieder das Wort erhebt. "Ich dachte mir auch, dass Du nie in Belnend angekommen bist. Ich habe noch sehr lange auf Dich gewartet. Letztendlich wollte ich nie wieder einen Gefährten... Aber nach Dir blieb ein großes Loch in mir." Ich spüre etwas, das ich bisher überhaupt nicht kenne. Schuldgefühle. Diese Frau hat viele Märkte auf mich gewartet, während ich einfach nicht zurückgekommen bin. Sie wusste bis vor kurzem nichtmal, dass ich noch lebe. Ich spüre den Drang alles wieder gut zu machen und so verspreche ich ihr voller geladener Gefühle: "Du bist... nein wirst... meine Gefährtin..." Ihr wehmütiger und zerrissener Blick verrät mir nichts Gutes. "Die Götter stellen uns auf eine harte Probe, Emilio. Als ich nicht mehr alleine sein konnte, zog ich los und suchte mir einen Gefährten." Er heißt Grae. In diesem Moment bricht eine kleine Welt zusammen, die ich gerade erst kennen lernen durfte. All die Erinnerungen und damit verbundenen Gefühle scheinen wieder nur eine tragische Liebesgeschichte zu werden. Sie hat bereits Ersatz gefunden, einen besseren, zuverlässigeren Freien, der sie schützen kann. Tränen laufen über ihre rosigen Wangen.

"Vielleicht hätte ich Dich nicht erinnern sollen..."


"Ich werde Dich immer schützen, egal in welchem Leben. Ich Liebe Dich!"

Ich küsse die Gefährtin eines anderen...

Sonntag, 17. Dezember 2017

Der Norden kehrt ein

Ich bin ja eigentlich von ruhiger Natur; geduldig, ruhig, beobachtend. Aber heute, da traf ich auf diesen Nordmann, er stellte sich vor als Cloud. Und ich glaube, nichts machte mich je wütender, als seine herablassende und doch zugleich freundlich bleibende Art. Erst bewunderte ich ihn ja dafür, wie kontrolliert und mit strenger Hand er die Sklavin, mit der ich mich gestern noch im Badehaus vergnügt hatte, korrigierte. Aber schon sein erster, abschätzender Blick auf mich sprach Bände.

Naja, Ende vom Lied, ich stapfe davon, geladen und geknickt zugleich. In meinem Kopf pocht ein scharfer Schmerz gegen die Schläfe. Er hat mich bis aufs kochende Blut provoziert, in meinen Ohren rauschen noch seine Worte. Und jah - den wunden Punkt hat er sehr genau getroffen. Er amüsierte sich über meine Unwissenheit, meinen fehlende Vergangenheit und über meine Kastenlosigkeit, auch wenn er es nicht direkt sagte, aber ich sah es direkt in seinen kalten, starren Augen. Natürlich versuchte ich ruhig zu bleiben, was denkst Du denn? War nicht so einfach, sicherlich, aber was habe ich schon gegen ihn in der Hand? Vielleicht bin ich stärker, kräftiger gebaut, muskulöser, aber ich konnte das unter seiner Tunika nicht so gut erkennen. Außerdem lässt er mich dastehen wie ein Idiot. Normalerweise bin ich kein Mann von vielen Worten, aber jetzt redete ich mich um Kopf und Kragen, obgleich er mir ohnehin die Worte im Mund verdrehte wie es ihm beliebte. Und dabei weiß er selbst so viel wie ich von mir. Als sich dann auch noch der kleine Platz mit lauter Freien füllt, die aus allen Ecken gekrochen kamen, und der Nordmann irgendwas von Agenten der Kur daherspricht, fliehe ich in meiner hilf- und haltlosen Wut im Bauch.

Er erinnert mich genau daran, warum ich die Zivilisation bis vor Kurzem noch mied. Schlecht gelaunt gehe ich einen gepflasterten Weg entlang. Da sitzt am Rand unter einem kleinen Baldachin weit ab vom schuss ein rotgewandeter Krieger. Er scheint sehr in Gedanken versunken, sein Blick ist gezeichnet von Tagträumen. Der hat's gut, kann einfach sein Hirn abschalten. Seufztend setze ich mich zu ihm, bringt ja nichts. Die Stille tut gut.

Frauen machen mich fertig!

Die letzten Tage um mich waren ruhig; sehr ruhig. Zumeist verbrachte ich sie mit ausgiebigem Schlafen und Essen. Hin und wieder grübelte ich über meine neue Aufgabe nach mehr über dieses seltsame Amulett herauszufinden - erfolgslos. Meine Wunden kurieren auch sehr schlecht, aber das kenne ich ja bereits.

Eines weiteren, ereignislosen und zähen Tages schlendere ich Richtung Therme aka das Badehaus von Kasra. Auf dem Weg dahin kommt mir eine kleine Sklavin entgegen. Ich weiß nicht wie sie heißt, aber ihre Haut schimmert blass, ihr Haar fällt dunkel über ihre zierlichen Schultern und ihre Kurven sind so ausladend, dass ich sie sicher auch ohne den Halsreif als Sklavin erkannt hätte. Mittlerweile bin ich schon ganz gut darin meinen Platz in der Gesellschaft zu finden und bisher hat es zumindestens sehr geholfen. Ich erkenne den Nutzen und den Sinn von Sklavinnen sowie meine Position als starke, überlegene Dominanz, der in der Welt von unterwürfigen, hitzigen Frauen für Recht und Ordnung sorgen muss. Das ist gar nicht immer so einfach, die folgende Geschichte spricht  nur einen Bruchteil von dem, was ich als Freier Mann auf dieser abgefuckten Welt leisten muss...

Heute läuft mir also dieses kleine, dunkelhaarige Ding entgegen. Sie erkennt sofort, dass ich verwundet bin. Naja, schließlich trage ich ja auch Verbände. Ich bin es schon gewohnt von Sklavinnen mit medizinischen Blicken gemustert zu werden, letztlich versorgt mich eine Sklavin in der Heilerei täglich. Aber sie habe ich vorher noch nicht gesehen. Jedenfalls möchte sie meine Verbände wechseln und dabei gleich die Wunden versorgen. Sie scheint mir irgendwie Erfahrung zu besitzen, denn sie hat denselben Blick wie Jale und die Sklavin in der Heilerei. Mit einem Murmeln über eine "Patientenakte" verschwindet sie wieder. Ich warte aber nicht, sondern verfolge mein Ziel mich nach Tagen mal wieder zu waschen. So viel Unreinheit bin ich nicht gewohnt, schließlich habe ich das Ufer der Flüsse auf Got nie wirklich verlassen und war so stets mindestens einmal am Tag im Wasser.

Im Badehaus angekommen erwartet mich die wohl bekannte schwüle, hitzige und neblige Luft, die tausend Düfte mit sich trägt. Ich entkleide mich und betrete wieder das Becken. Und wieder treffe ich hier eine Freie Frau an, ich erkenne die Wirtin, wie sie in ein Badetuch gewickelt verträumt am Beckenrand sitzt und einen Fuß ins Wasser taucht. Über den Anblick muss ich schmunzeln. Sie scheint, entgegen der Erfahrung beim letzten Badetag, doch sehr beschämt über meinen nackten Anblick. Aber nicht angewindert, ihre Wangen nehmen nur ein glühendes Rot an. Ich grinse, irgendwie macht mich ihre Reaktion stolz und ein bisschen erregt.

Bevor ich ganz ins Wasser steigen kann höre ich die Rufe der Sklavin. Sie möchte unbedingt meine Verbände vorher abnehmen, es wäre nicht gut für den Heilungsprozess, wenn die Verbände klatschnass sind. Oh, naja, beim letzten Mal hats mich auch nicht gejuckt. Also nimmt sie mir die Verbände ab und berührt mich dabei, wie zufällig, immer wieder am Körper. Auch sie legt das bisschen Stoff, welches das nötigste kleidet, ab und steht nackt vor mir. So steigen wir ins Wasser, während Lea, die noch am Beckenrand kauert, beschämt zusieht, weil mein Schwanz durch die Berührungen etwas gehärtet ist. Moment mal, als sich unsere Blicke treffen sehe ich darin Mitleid. Warum bemittleidet sie mich?


Ehe ich mich versehen konnte, erhebt sich Lea und ich schwöre bei den Göttern, dass ich einen Blick unter den Saum des Handtuchs auf ihre Möse werfen konnte. Aber schon im nächsten Moment huscht Lea aus dem Badehaus und lässt mich und die Sklavin alleine. Wow, das war seltsam, dabei lud ich sie ein mit ins herrliche Wasser zu kommen. Sie scheint mir recht zickig, wie sie äußert, sie wolle mich mit der Sklavin alleine lassen und vielleicht bilde ich es mir ein, aber sie knallt die Eichentür etwas fester zu, als nötig gewesen wäre. Ich kümmere mich nicht länger drum, denn die Reize der Sklavin verführen mich gleich, während sie mich wäscht und dabei vorsichtig mit den Wunden ist. In diesem Moment fällt mit der mittleidvolle Blick von Lea ein. Sie konnte meine Wunden sehen, die immer noch schlimm aussehen. Ich beiße die Zähne zusammen und konzentriere mich wieder auf die Sklavin. Meine Lust steigt, sie hat sich schon aufgebaut, als ich Lea so verführerisch in diesem knappen Tuch sah.

Ich fordere die Sklavin aus meinen Schwanz in die Hand zu nehmen und sie versteht sofort. Sie rubbelt ihn gekonnt hart, bis er pulsiert und sich ihr entgegenreckt. Ah, fühlt sich das gut an! Ich will diese Momente nicht mehr missen, vielleicht auch ein Grund, warum ich noch hier in Kasra bin und nicht schon längst wieder in der Natur lebe, wo mir vieles einfacher erscheint, trotz des täglichen Überlebens.

Mit meinen Kräften spielend schiebe ich sie an die gegenüberliegende Wand. Ihr nackter Arsch prallt unter Wasser gegen die blauen Fließen. Ich dränge meine Hände dazwischen und packe ihren Hintern fest, das scheint sie aufzugeilen, denn sie stöhnt kurz auf. Mit einem Ruck hebe ich den kleinen Körper mühelos hoch. Ihre Hüften sind kräftig und ihre vollen Titten pressen sich gegen meine Brust, als sie Arme und Beine um mich schlingt und mit gespreitzen Schenkeln die kleine Hitze an meinem aufgereckten Schwanz reibt.

Mein Schwanz ist bereit, jetzt fick ich sie!
 
Das treibt mich in den Wahnsinn. Getrieben von meiner Lust sehe ich es nicht ein, mich weiterhin zurückzuhalten. Sie ist eine Sklavin und ich bin der Herr. Sie dient mir und das muss das Feuer sein, welches ich zu erwecken versuchte. Instinktiv weiß ich, dass es so etwas wie ein Feuer gibt, das gerade in den grauen Augen des Mädchens lodert. Ich behalte die Kontrolle und drücke die Hüften des Mädchens mit meinen großen Händen führend auf mein Becken, wodurch meine Schwanzspitze in ihr heißes, feuchtes Loch gleitet. Dadurch, dass wir bis zu dem Bauchnabel im Wasser stehen, scheint es noch einfacher zu gehen. Ein Zucken und Kribbeln geht durch meinen Körper, was noch stärker und intensiver erscheint als das letzte Mal. Ihre Fotze ist eng und pulsierend umschließt sie meinen Schwanz, der immer tiefer in sie gleitet. Das Stöhnen der Sklavin hallt durch das leere Badehaus, gepaart mit meinem Schnaufen, während ich meine Hüften bewege, um dieses aufregende Gefühl durch Reibung in ihrer Hitze zu erzeugen. Das Wasser plätschert um uns herum in den festen, tiefen Stößen, während ich ihren kurvigen Körper gegen die glatte Wand drücke.

Nicht nur das Wasser um uns herum spritz durch den harten, hemmungslosen Fick, auch mein Schwanz entlädt sich in einem übermannenden Orgasmus in ihr. Ich genieße ihn in vollen Zügen und Stöhne und Schnaufe wie ein Tier. Auch das Mädchen scheint zu kommen, nachdem ihr das durch zusammengepressten Zähnen kurz vor meinem Höhepunkt befohlen habe. Meine Fresse, ist das geil, wie sich der feste, pulsierende Schwanz in der zuckenden Möse vereint. Dadurch, dass sie sich stöhnend und windend unter mir dem Orgasmus hingibt, scheine ich noch eine Weile länger in Extase zu verbleiben.

Berauscht von diesen guten Gefühlen bekomme ich nur gedämpft mit, wie mich die Sklavin trocknet und in neue Verbände legt. Es riecht auch gut nach frischen Salben. Gestärkt und gereinigt gehen wir in die Taverne, denn ich habe Durst bekommen. Dort treffe ich neben Mikal nun auch Lea an. Was dachte sie sich eigentlich, einfach so abzuhauen und mich stehen zu lassen? Sie ist schließlich immer noch eine Frau und ich bin mindestens fünfmal so stark. Entrüstet nehme ich Platz und beachte sie zunächst kaum, aus Strafe.

Ich gebe mich damit zufrieden und lasse mir von der Sklavin ein Ale servieren. Ich bin mir nicht sicher, aber der herbe, hopfige Geschmack kommt mir sehr vertraut vor. Es erfrischt mich sehr, weshalb ich das Ale schnell runterkippe und das Gespräch zwischen Mikal, dem die Sklavin zu gehören scheint und der die Hand prüfend zwischen ihre Schenkel gleiten lässt, kaum mitbekomme. Außerdem machen mich diese Weiber verrückt. Den einen brennt der Arsch weg vom lodernden Feuer der Leidenschaft und die anderen zicken herum und hauen prüde ab, wenn es zur Sache geht. Und dabei scheint nur dieses eiserne Ding um den Hals den Unterschied zu machen. Wobei, Nasty scheint es gefallen zu haben, wie ich ihr Mädchen vor ihren Augen gefickt habe. Warum war die hübsche Lea so plötzlich verschwunden? Und jetzt sitzt sie da, als wäre nie was gewesen, während die kleine Sklavin immer noch feucht und heiß zwischen den Beinen ist. Die Frauen machen mich fertig! Dösig verabschiede ich mich daher recht schnell, der Fick war nicht nur intensiv, aber auch sehr kräftezehrend.

Lea, Mikal und Armari, die kleine Sklavin

Doch ich lasse es mir nicht nehmen noch einmal um den Tisch zu Lea zu gehen. Sie hat gerade eine Sklavin geschickt, die ihr ein Getränk bringen wollte. Ich nehme dem Mädchen den vollen Becher aus der Hand, beuge mich hinter Lea über ihre Schulter, knalle den Becher etwas fester als nötig vor ihr auf die Tischplatte und hauche provokannt in ihr Ohr: "Da hast Du was verpasst!"

Montag, 11. Dezember 2017

Mein Platz in der Gesellschaft

Meine Genesung schreitet stetig dahin. Dank der Fürsorge der Heilerin und ihrer Sklavin geht es mir blendend, nur hin und wieder, wenn ich eine unbedachte Bewegung mache, zuckt ein warnender Schmerz über meine Haut.

Ich denke noch oft an den Badetag zurück. Meine körperliche Überlegenheit der Sklavin gegenüber erscheint mir so wohl vertraut. Wie ich sie mit nur einem Arm lenken konnte, den entblößten Oberkörper ohne Mühe vorne überdrücken und ihren blanken Arsch so freilegen konnte. Ich muss unweigerlich grinsen, wenn ich daran denke, wie ich den zierlichen, gar zerbrechlichen Körper einer nackten, freien Frau in meinen muskolösen Armen hielt. All das weckte ein Gefühl von Stärke und Macht in mir. Wo ich in freier Natur, auf mich alleine gestellt war, noch Tag täglich ums Überleben kämpfen musste, so habe ich mich nun daran gewöhnt neue Speisen und Getränke an der Taverne auszuprobieren und meine besser gestellte Position als Männchen unter den Goreanern zu genießen. Die Sklaven umschmeicheln mich und reißen sich darum, wer mir als nächstes die Verbände wechseln darf.

Auch zu den Freien in Kasra nehme ich langsam Kontakt auf, auch wenn sie sich meines Erachtens nach doch sehr häufig seltsam benahmen. So habe ich zum Beispiel den Schmied namens Luca kennen gelernt, der eigentlich in Belnend lebt, aber auch in Kasra tätig ist. Oder Lea, die hübsche Wirtin vom Feuerkrug, die Taverne, an der sich die Kasraner abendlich zumeist versammeln.

Eines schönen Morgens, als ich gerade noch mein Frühstück eingenommen hatte, fällt mir ein Stück Pergament ins Auge, welches plakativ an die Hausmauer der Taverne befestigt wurde. Belohnung! lese ich in großen Buchstaben. Woher ich lesen kann? Tja, auch das erscheint mir schleierhaft, aber warum hinterfragen, wenn es sich um nützliches Geschick handelt?


Gesucht werden sachdienliche Hinweise zu der Vergangenheit des unten abgebildeten Amuletts. Ich schaue hinab auf das Sonnensymbol. Es hat riesige Augen und wirkt dabei eher unheimlich, zumindest macht es auf mich einen psychopathischen Eindruck. Mit skeptischer Miene lese ich weiter.

Es ist aus reinem Gold und zeigt eine Sonne im Mittelpunkt. Gold? Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund löst dieses Wort ein habgieriges Gefühl in mir aus. Es wurde als Einzelstück hergestellt und wurde zuletzt von einer Frau getragen. Informationen nimmt die erste Baumeisterin von Kasra entgegen, der Aufwand einer Reise oder eines Boten wird großzügig entschädigt.

In den Gesprächen mit den Bewohnern Kasras wurde ich neben meiner Vergangenheit - zu der ich bisher nicht viel sagen konnte und daher einiges an Mitleid, aber auch Misstrauen erntete - auch über meine Aufgaben gefragt. Natürlich konnte ich dazu bisher auch nichts antworten, denn einer beruflichen Tätigkeit gehe ich bisher nicht nach. Das hinterließ immer einen peinlich berührten, haltlosen Geschmack im Gespräch, weshalb ich mich besonders in meiner mittellosen Lage für die Aufgabe interessiere.

Wie schwer kann es schon sein eine Frau zu finden, die irgendwann mal ein goldenes Amulett in Form einer gruseligen Sonne getragen hat?

Samstag, 9. Dezember 2017

Badetag

Von Tag zu Tag geht es mir besser. Die Schmerzen werden weniger, auch wenn die Wunden selbst unter der strengen und sorgsamen Beobachtung der Heilerin erstaunlich langsam heilen. Die Krücken brauche ich schon fast gar nicht mehr und lange halte ich es nicht mehr in der kleinen Heilerei aus. Deshalb wage ich einen neuen Versuch mich in den Trubel der Stadt zu begeben. Lang genug habe ich nachgedacht. Das Leben in der Stadt und die Goreaner, die darin leben, sind so seltsam und verwirrend. Gleichzeitig gehöre ich aber auch irgendwie dazu und zumindest Nasty scheint sich an mich zu erinnern. Zum ersten Mal spüre ich einen stetig anwachsenden Wunsch meine Vergangenheit zu entdecken.

Die Straßen sind heute deutlich leerer als zuletzt. Nur ein paar Händler stehen da und preisen ihre Waren an. Ich treffe eine kleine, blonde Schönheit, die in knappen Stoffen gekleidet ist, obgleich ein scharfer Wind durch die Straßen zieht. Nach einigen Verwirrungen bittet sie mich doch, dass ich sie "Sklavin" nenne. Seltam, genau wie die Frau, die ich zuletzt an der Taverne traf. Heißen alle komischen Frauen "Sklavin", oder war das Zufall? Jedenfalls erklärte mir die Sklavin, dass Mädchen, die einen Halsreif und eine sogenannte Brandnarbe am Schenkel tragen Sklaven seien und den Freien dienen müssen. Ich verstehe erstmal nicht alles und finde es sogar ein bisschen ungerecht. Seltsame Stadt hier... Ich nehme mir vor, mich damit näher zu beschäftigen. Aber erst muss ich mich dringend waschen.

Statt zu einem Fluss führt mich die Sklavin aber in ein... wie nannte sie es gleich? - Badehaus? Sie verhält sich auf einmal seltsam reserviert und verschwindet auch, sobald sie ihre Aufgabe erfüllt hat. So trete ich alleine durch die schweren Tore ins Badehaus.

Warmer, süßlich duftender Dampf steigt mir entgegen. Ich versuche mich im schwallenden Neben etwas zu orientieren, allerdings bin ich nicht alleine. Durch das Rauschen von Wasser höre ich Stimmen. Plötzlich kommt mir eine dunkle, kleine Gestalt entgegen. Halsreif, Brandzeichen... "Sklavin", rufe ich euphorisch aus, da ich sie sofort zuordnen kann. Es wundert mich allerdings nicht, dass sie mich gleich fragt, wie sie mir helfen könne. Ich bin immer noch auf den Krücken gestützt und weise sie an. Mit schwingenden Hüften bewegt sie sich auf mich zu und öffnet meine Hose. Habe ich schon erwähnt, dass mir Nacktheit nichts ausmacht? Aber immer wieder berührt mich ihre zarte Hand wie zufällig an der nackten Haut und ich muss unweigerlich Luft zwischen den Zähnen in die Lungen ziehen, während die Hose achtlos zu Boden gleitet.

Ich folge der Sklavin zu einem Becken und erkenne trotz des schwallenden Nebels zwei nackte Körper, die am Beckenrand auf warmen Kissen liegen. Schnell ordne ich eine Stimme Nasty zu, die andere muss dieser Aleks sein. Viel Zeit zum begrüßen bleibt mir allerdings nicht, denn die Sklavin führt mich gleich an ihnen vorbei in das Becken. Ich lasse die Krücken stehen, mache mir aber kaum Gedanken um die Verbände und steige langsam eine gefließte Treppen in das warme Wasser hinab. Wie sich das sanfte Nass um meinen Körper schmiegt hinterlässt ein angenehm wohliges Gefühl, es ist nicht so eisig und prickelnd wie das Wasser aus dem Fluss. Außerdem berauschen tausende von Düfte meine Sinne. Noch ehe ich mich fragen kann, wie sie das Wasser so gut beheizt bekommen, lässt die Sklavin schon ihre zarten, kleinen Hände über meinen Körper gleiten. Sie schäumen wie von selbst auf, je inniger sie meine raue Haut massiert. Ich glaube sie nannte es "Seife". Dann gleiten die Hände meine Brust hinab...


Die zierliche Hand des Mädchens umschließt meinen Schwanz. Normalerweise würde ich nichts weiter erwarten - eben so, wie ich mich wasche - aber das Mädchen bewegt ihre Hand nicht nur ein, zweimal auf und ab, sondern wiederholt den Waschvorgang recht gründlich. Und es fühlt sich gar nicht mal so schlecht an. Ein Kribbeln durchzuckt meinen Schwanz und füllt meine Lendengegend aus, bis sich dieser in der kleinen Sklavenhand regt und anschwillt. Ich schaue kurz misstrauisch auf die Sklavin. Mein Atem wird schneller und tiefer, wie von selbst, als wäre ich eine ganze Strecke gelaufen. Immer weiter stellt sich mein Schwanz auf, reckt sich ihr entgegen und je weiter sie das Spielchen treibt, umso begieriger werde ich auf ihren Körper. Ich starre sie weiterhin an, beobachte jede ihrer Regungen, ihre Brüste, ihre Hitze... werde immer unaufmerksamer. Da, ein unkontrolliertes Zucken, welches durch meinen Körper geht. Ein leises Stöhnen, welches sich kaum vermeiden lässt. Alles um uns herum scheint zu verschwimmen. Das müssen die komischen Öle sein, die sie ins Wasser kippen. Ein Schauer durchfährt meinen Körper und das Kribbeln wird immer überwältigender, bis es sich zu einem Höhepunkt hinsteigert. Bei den Göttern, jeden Moment explodiere ich. Da...

Sie lässt los, grinst mich an und schreitet mit kurvigen Hüften aus dem Wasser. Ich starre ihr nach, fassungslos. Wie kann sie mich so stehen lassen? Mein praller Schwanz steht wachsam aufrecht und winselt ihr nach. Das Blut pulsiert in meinen Ohren. Ich kann nicht anders und folge ihr. Sie ist frech und instinktiv weiß ich, dass das bestraft werden muss. Meinen animalischen Triben nachgehend packe ich sie mir, drücke sie auf eine Platte und ficke sie vor den Augen ihrer Herrin Nasty.


Sie ist feucht, mein Schwanz gleitet fast wie von selbst zwischen ihre Beine in ein nasses, heißes Loch. Meine Hände halten sie fest, sie schreit auf, wehrt sich aber nicht, während meine Hüften hart und schnell gegen ihren prallen Arsch knallen. Es dauert nicht lange, da stoße ich schon ein letztes Mal in ihre Hitze und zuckend ergießt sich mein Höhepunkt in ihrem Sklavenleib. Schwer atmend beuge ich mich über sie und ziehe den bereits erschlafften Schwanz wieder raus. Das Gefühl ist unbeschreiblich erleichternd. Sie bedankt sich bei mir für die Lektion und wieder durchzucken mich Bilder und Gefühle. Es war richtig, was ich tat. Und es war gut so.

Später ruht sich die kleine Gruppe aus Kasra in einem sehr heißen Raum aus, den sie Sauna nennen. Ich weiß nicht wieso, aber als ich so in Nastys Nähe liege, spüre ich wieder ein Verlangen. Ich habe mir heute schonmal genommen, was ich wollte, weshalb ich ohne viel nachzudenken näher rutsche und keine Ihn später küssen wir uns innig. Unsere verschwitzten Körper sind ineinandergeschlungen und berauscht von unzähligen Gefühlen. Es fühlt sich doch ganz anders an, als eine Sklavin zu berühren.


Was im Badehaus ist, das bleibt im Badehaus. Und so liege ich wieder mit frischen, trockenen Verbänden stillschweigend auf der Pritsche und starre grinsend gegen die Decke. Was für ein Tag! Es dauert nicht lange, da falle ich in einen tiefen, seeligen Schlaf.

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Kasra und seine Bewohner

Nun liege ich schon eine ganze Weile lang im Heilerhaus. Hin und wieder kümmert sich eine sorgsame Frau um mich, bringt mir essen und wechselt die Verbände. Die eindringliche Frage, ob sie sonst noch etwas für mich tun kann, verneine ich stets, aber jedes Mal kommt mir vor, als säße sie noch einen Moment kurz da, nur um dabei enttäuscht auf mein Gemäch zu starren. Ich versuche das Verhalten zu ignorieren. Überhaupt erscheint mir die Frau ganz seltsam. Sie scheint eine innere Hitze zu haben, denn sie trägt kaum Stoff um ihre kurvigen Hüften. Außerdem trägt sie einen eisernen Halsreif und eine geschwungene Narbe auf der Innenseite ihres linken Oberschenkels. Als ich sie nach ihrem Namen fragte, wurde sie ganz rot um die Ohren und stotterte leise "Mein Herr ruft mich Schlampe.".

Nach ein paar Tagen versuche ich meine ersten Schritte zu tun, weil ich es einfach nicht mehr aushalte in diesem Raum zu b leiben. Die Heilerin rät mir zu Krücken, die würden vor allem die große Wunde an meinem Bein vor zu viel Belastung schützen. Nur schwer schaffe ich es mit den Dingern einigermaßen umzugehen, erkenne aber bald, dass sie goldwert sind, denn jeder Schritt ohne Stütze schmerzt unglaublich.

 
Begierig verlasse ich das dunkle, drückende Heilerzimmer hinaus in die frische Luft. Es ist noch Kühler geworden, der Wind umspielt um meine Nase und trägt allerlei Gerüche mit sich. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Ich höre Stimmen und Gelächter, nicht weit von mir entfernt. Mein Blick wendet sich nach rechts, dort erkenne ich einen Baldachin, darunter steht ein runder Tisch mit Kissen als Sitzmöglichkeiten. Das muss also die Taverne sein, von der die sorgsame "Schlampe" gesprochen hatte. Ich humple darauf zu, ein paar Gestalten haben sich um den Tisch versammelt und schon wenden sich die Blicke neugierig, abschätzend und misstrauisch auf mich. Ich erkenne Nasty, kann ihr aber aufgrund der jüngsten Vorfälle nicht mehr direkt in die Augen sehen, ohne dämlich zu grinsen oder rot anzulaufen. Weil eine weitere Frau mit knapper Bekleidung (sie trägt fast gar nichts, als ein paar zierliche Ketten und hauchdünnen, durchsichtigen Stoff) und einem Halsreif mich darum bittet, setze ich mich zu den anderen. Es fällt mir schwer mich mit den Stützen auf die niedrigen Kissen zu setzen, aber ich verzichte auf angebotene Unterstützung, da ich es bis hierhin und bevor ich in die Stadt kam, auch ohne Hilfe auskam.


Auch diese Frau war sehr bemüht und freundlich. Sie versorgt mich gleich mit Wasser, auch wenn ich es seltsam finde, dass sie sich auf den harten Pflasterstein des Bodens kniet, statt auf das weiche, viel bequemere Kissen, das neben mir noch frei ist. Die anderen scheinen das allerdings so hinzunehmen, denn sie bedenken mich mir komischen Blicken und reden über mich.


Ich erfahre, dass einer Aleks heißt und der andere Mikal. Aleks legt eine Münze auf den Tisch. Ich kann dem Gespräch nicht folgen, aber die kleine, kupferne Münze reißt mich in den Bann. In der Wildnis habe ich solche Gegenstände nie gebraucht, aber jetzt, wo ich sie in die Hand nehme, zucken Erinnerungen durch meinen Kopf. Handel, Ware, Belohnung. Eine Münze scheint wertvoll zu sein. "Emilio." Ich blicke auf und lege die Münze langsam zurück auf den Tisch. Nasty scheint von diesem Namen nicht abzulassen. Sie stellte mich den anderen vor und behauptet immer noch steif und fest Emilio wäre mein Name. Na, wenn sie meint...


Neugierig schauen mich die beiden anderen Männer an. Auch die dunkelhaarige Frau, die wieder auf dem Pflasterstein kniet. Sie wurde nicht vorstellt. So ganz nett erscheint mir das nicht. Mikal fragt mich, woher ich die Wunden habe. Da ich mich nicht im geringsten erinnern kann, antworte ich nur: "Ich bin aufgewacht, lag im Sand... er brannte sehr in meinen Wunden. Das Wasser wurde rot... Ich  war voller Blut..." Wie in Trance sitze ich da und die Bilder laufen vor meinen Augen, als läge ich wieder dort, schwer verwundet und mich fragend, ob ich sterben würde. Ein Schmerz zuckt durch meinen Kopf, die Wunden pochen heiß, alles verschwimmt vor meinen Augen.

Das war zu viel für mich. Vielleicht hätte ich mich noch ein paar Tage im Heilerhaus verstecken sollen. Ich trinke mein Wasser leer, richte mich mühsam wieder auf und verschwinde, unter Schmerzen weghumpelnd, ohne mich noch einmal nach Nasty umzusehen.

Dienstag, 5. Dezember 2017

Die Prinzessin küsst den Prinzen wach

Du... Du hast mir sehr gefehlt...


Nur langsam schaffe ich es die Augen zu öffnen. Die Heilerin und der Nordmann sind verschwunden. An der Pritsche steht jetzt nur noch die blonde Frau. Die Verbände drücken eng auf die Wunden, jede einzelne wurde penibel gereinigt und verbunden. Als der Schmerz zurückkam, überwältigte er mich von neuem. Jetzt liege ich hier, hilflos stöhnend und das alles nur, weil ich einer Fremden gefolgt bin. Ich wiederhole mich nur ungerne, aber ich meide die Anderen bisher nicht grundlos!

Die Unbekannte und ich, wir schauen uns lange in die Augen. Lange. Ich muss wohl noch etwas betäubt sein, mir ist immer noch leicht schwindelig, alles außerhalb der Heilerei erscheint mir völlig gleich und bedeutungslos. Um das lange Schweigen zu brechen, tauschen wir kurz Worte aus, bis sie mitten im Wort erstarrt und glasige Augen bekommt. Ich hebe neugierig meinen Oberkörper an, ignoriere den Schmerz, will sie besser ansehen und in ihrer plötzlichen Verhaltensänderung beruhigen. Doch mir fehlen die Worte, so starre ich sie einfach dämlich an. Ich wiederhole mich nur ungerne, aber die Anderen verwirren mich sehr!

"Du bist Emilio!"

Die Worte hallen leer durch die Heilerei. Ich bin wer? Mir fällt nichts besser ein, als zu antworten: "Du musst mich mit jemandem verwechseln." Doch sie schüttelt den Kopf und erscheint dabei sehr sicher und ernst. Ich bitte sie den Schleier abzulegen, schließlich sehe ich nur ihre haselnussbraunen Augen. Vielleicht erinnere ich mich, wenn ich sie ganz vor mir sehe. Wow, sie hat wohl die schönsten Lippen von Gor! Irgendwie kann sie sich nicht mehr länger zurückhalten und heiße Tränen laufen ungebremst über ihre zart rosa angelaufenen Wangen. Sie ringt mit sich, neigt sich vor, stockt, zögert. Ich starre sie unentwegt an, mein Kopf ist leer und rotiert doch im Gedankenkarusell. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, je eine solche Schönheit gesehen zu haben und doch... Vertrautheit überkommt mich erneut. Ich wiederhole mich nur ungerne, aber sie machen mich noch wahnsinnig, diese Anderen!

Es geht so schnell. Wo fange ich an? Feuerwerk, Kribbeln, glühende Hitze, eisige Schauer. Alles spüre ich zugleich, während sie ihre weichen, warmen Lippen auf meine presst. Ich kann mir diesen gewaltigen Gefühlsausbruch nicht erklären, aber ich suche auch nicht lange nach Erklärungen. Leider geht alles viel zu schnell. Als sie sich wieder von mir löst und aufsieht, scheint sie ein schlechtes Gewissen zu haben. Bereut sie es? Mein Kopf rotiert von neue. Zwar wiederhole ich mich nur ungerne, aber jetzt ist es offiziell: Ich bin wahnsinnig!

Ich versuche ihr zu folgen. Sie heißt Nasty, erzählt irgendwas von drei Aufgaben und einer Gefährtenschaft, aber ich sei spurlos verschwunden. Und der Bart, das lange Haar, der tiefe Schnitt über das halbe Gesicht... Ich würde so anders verändert. Ich runzle die Stirn so sehr, dass mein Kopf schmerzt. Zeitgleich ist mir alles so sehr egal, ich will sie nochmal küssen und zwar sofort!

Ohne es zu ahnen flüstere ich leise: "Du... Du hast mir sehr gefehlt..."


Erst jetzt, ein paar Ahn später, wo ich alleine im Dunkeln, immer noch hellwach, unruhig und mit Herzrasen auf der Pritsche liege, wird mir bewusst, warum sie mir fehlte. Sie war es, die ich in all den seltsamen Träumen sah, die mich Nacht für Nacht verfolgten. Träume, die ich mir bis heute nicht erklären kann, in denen sie immer wieder auftauchte. Sie war es die ganze Zeit, das Teil, das mir so sehr fehlte, während ich fieberhaft nach einem Hinweis über einen Gegenstand suchte, den ich verloren haben könnte. Und dabei kenne ich nichtmal ihren Namen. Ah, doch, sie heißt Nasty, hat es mir vorhin ja gesagt.

Ich starre an die dunkle Decke und kann alles nicht begreifen.

Montag, 4. Dezember 2017

Die Heilerin

Es dauert nicht lange, da sitze ich auch schon auf einer kleinen Pritsche, umgeben von massiven, dunklen Schränken und Regalen, in denen sich schwere Bücher stapeln, und Tische auf denen verschiedenste Gefäße und Glaskaraffen stehen, deren seltsamen Inhalten und vergilbten Ettiketten ich noch nie gesehen habe. Unbekannte Instrumente glänzen eisern im diesigen Licht des abgedunkelnden Zimmers und erwecken ein Gefühl tiefen Argwohns in mir. Ich brauche einen Moment, um mich orientieren zu können und fühle mich unverändert unwohl in geschlossenen Räumlichkeiten. Durch die schweren grünen Vorhänge versuche ich einen verzweifelten Blick nach draußen zu erhaschen, während die Heilerin, die sich Jale nennt, an einem kleinen Waschbecken steht und sich die Hände gründlich mit grünem Paga desinfiziert.

Als sie einen Augenblick später an die Pritsche herantritt und meine Wunden begutachtet, beginnt sie über die Nachlässigkeit einer Behandlung zu schimpfen. Ich sähe aus, als hätte mich ein Kur erwischt und hätte mehr Glück als Verstand, dass ich noch lebe. Woher ich die Wunden eigentlich habe? Gute Frage, wüsste ich selbst nur zu gerne. Ich vernehme aus dem gereizten Stöhnen und Gezeter der etwas gealterten Frau, dass die Behandlung wohl länger dauern könnte.


Argwöhnisch beobachte ich die Heilerin, wie sie etliche Male grünes Paga hervorholt und verschiedene medizinische Instrumente damit reinigt. Aus einem mir völlig unerfindlichen Grund kommen mir die grüne Robe der Frau und der scharfe Geruch von Paga und Salben sehr Vertrauen erweckend vor, weshalb ich mich nicht gegen ihre Anweisungen stelle. Irgendwas von einer Narkose, ich verstehe aber ehrlich gesagt kein Wort davon. Plötzlich soll ich mich meiner neu errungenen Hose entledigen. Naja, ehrlich gesagt fühlt sich der Stoff an meinen Beinen ohnehin ungewohnt kratzig an, weshalb ich ihrer Bitte gerne nachkomme - schon besser, so laufe ich schließlich schon seit immer rum.

Wieder ab auf die Liege, aber diesmal auf den Bauch. Ich weiß nicht, was das soll, aber die Heilerin wird schon wissen, was sie... Autsch! Es war nur ein kurzer Schmerz, aber er kam so unangekündigt, dass mich der plötzliche Piecks übermannt.

Kaum habe ich mich wieder auf den Rücken gedreht, beginnt alles vor meinen Augen zu verschwimmen. Ich muss unweigerlich Grinsen, während Jale vertieft und konzentriert jede einzelne meiner Wunden behandelt. Hin und wieder spüre ich ein leicht unangenehmes Ziehen, aber das kümmert mich genauso wenig wie die Tatsache, dass wir irgendwann nicht mehr alleine sind. Ein Nordmann, Jales Gefährte, und die Frau, die mich in die Stadt gebracht hatte, stehen an meiner Liege, während ich versuche mein dämliches Dauergrinsen zu kontrollieren.

Nach einiger Zeit werde ich wieder klarer im Kopf zu mir kommen und in Verbändern gewickelt sein. Dann wird der Schmerz allmählich zurückkommen. Eine Nacht, in der ich kein Auge zubekomme, steht bevor.

Freitag, 1. Dezember 2017

Ein neues Leben

Grrrrrrr!

Mein Magen knurrt. Essen... Ich habe Hunger. Wie ein Tier recke ich die Nase in die Luft, ich kann etwas riechen... ein Tabuk? Ich spitze die Ohren. Durch das Rauschen des Wassers hindurch höre ich ein Knacken von Zweigen. Es kommt wie gerufen! Ich muss nur schnell genug sein und durch instinktive List in Kombination mit scharf gestellten Fallen werde ich es schaffen, das Tier zu überwältigen. Woher ich diese Fähigkeiten habe? Ich weiß es nicht. Aber es hält mich am Leben.

Ein Tabuk

Eine ganze Weile lang verfolge ich das Tier an einem Fluss, den Geräuschen von Hufen, dem Schnauben und dem Knacken von Zweigen angespannt lauschend... Seit vielen Mondläufen irre ich durch die Welt, in der ich lebe, und schlage mich durch - bisher sehr erfolgreich. Wie viel Zeit war vergangen, seit ich blutüberströmt am Uferrand aufwachte? Ich habe das Gefühl für Zeit und Raum verloren; überlebe einen Tag, bis der nächste folgt

Das Tabuk muss ganz in der Nähe sein! Nahezu lautlos und immer auf die Richtung des Gegenwinds achtend bewege ich mich voran. Ich lausche angespannt und überlege mir eine gute Strategie. Es darf mir nicht wieder entkommen, ich fühle langsam am Zahnfleisch. Ich streiche über meinen Kinnbart. Er wächst immer länger. Genau wie mein Kopfhaar. Ich musste schon die Seiten meines Kopfes scheren, da das Haar sonst zu sehr im Gestrüpp hängen bleibt. Den Rest binde ich mir mit einem Lederriemen streng zurück. Es wird kälter und bisher fand ich noch keine Möglichkeit das Fell der erlegten Tiere zu tragbarer Kleidung umzuwandeln, ohne dass es mir alle fünf Schritte vom Körper fällt. Meine Finger fahren über die zahlreichen Wunden den Brustkorb entlang. Sie heilen sehr langsam. Langsamer als andere Wunden, die ich mir hier und da durch die Beschaffung von Essen und Material einfange. Aber jetzt ist keine Zeit darüber nachzudenken...


 
"Auu!" Ein Schmerzensschrei reißt mich aus dem aufregenden Jagdtrieb.

Das Tabuk springt aufgeschreckt davon. Fluchend und gleichzeitig verwirrt sehe ich die Ursache des Geräusche. Eine blonde Frau, recht hübsch, sofern ich das trotz ihres Schleiers erkennen kann, grüßt mich als wäre nichts gewesen. Auch wenn sie etwas verunsichert scheint und an mir hinabschaut. Ich vermied stets die Begegnung mit anderen Meinesgleichen. Sie sind mir fremd und verwirren mich. Ich kann mich nicht erinnern je so gelebt zu haben und fühle mich doch immer wieder angezogen. Das macht mich schwach und birgt Gefahren...

Die Unbekannte... die doch vertraute Gefühle weckt...

Genauso verwirrt und dämlich verhalte ich mich jetzt. Ich starre sie einfach nur an, kann mich nicht mal wegbewegen. Es ist Ewigkeiten her, seit ich zuletzt auch nur in der Nähe von diesen Menschen war. Momente vergehen, bevor ich ihr antworten kann. Erst jetzt erkenne ich, dass mich das Tabuk unwissend viel zu nahe an die Zivilisation gelockt hat. Vom Hunger getrieben war ich zu unvorsichtig. Gleich hinter einem Weg nahe am Fluss erstrecken sich steinerne Mauern. Dort leben sie, die anderen. Und ganz bestimmt auch diese Frau. Ich hege den Gedanken wegzulaufen. Aber ich bleibe. ich bin gleichermaßen fasziniert wie abgeneigt. Schwere Entscheidung.

Mein Hunger und die Kälte zwingen mich dann doch zu bleiben. Sie trägt Kleidung und sieht nicht arm aus. Sie kann mir sicher helfen, auch wenn ich es ungerne zugeben möchte. Schließlich schuldet sie mir etwas, sie hat sie mich gerade um meine Beute gebracht! So handle ich, geschickt wie ich bin, ein Angebot aus. Ich bekomme Kleidung und pflücke ihr dafür eine - wie nannte sie es noch gleich? - Kalanafrucht von einem nahegelegenem Baum. Sie erdreistet sich zwar zu behaupten, ich hätte ihn gestohlen (obgleich sich der Baum keineswegs bei mir beschwerte), will mir aber helfen. Unsicher folge ich ihr und zu meinem Schrecken läuft sie geradewegs durch ein Tor direkt in die hohen Mauerbauten. Ich zögere kurz, dann folge ich ihr.
 
Abgeschreckt wie das wilde Tabuk, aber gleichermaßen fasziniert fühle ich mich wie in einer anderen Welt. Ich kann die Augen nicht von den Bauten lassen. Alles fühlt sich so vertraut und doch so fremd an. Die Frau erwähnte eine Schmiede... Der Name kommt mir bekannt vor. Feuer... Eisen... Waffen... Die Worte zucken wie verschwommene Bilder durch meinen Kopf.

Wir betreten eines der steinernen Häuser. Erst fühle ich mich unwohl bei dem Gedanken so eingeengt zu sein. Aber eine Wärme erfüllt den Raum. Feuer! Wie alltäglich und selbstverständlich flackert es dort vor sich hin. Die Art und Weise Feuer zu behalten fasziniert mich. Ich denke zurück, wie lange ich brauche, um an die warme Lichtquelle zu gelangen, die seit jeher so kostbar für mich war.

Provisorisch eingekleidet. Ich glaube, das gefällt ihr besser!

Ohne viele Worte zu verlieren bekomme ich eine Hose, die ich mit einfachen Bändern zusammenbinden kann. Fühlt sich ungewohnt aber gut an. Passt auch. Die Frau sagt, ich sähe aus wie ein Nordmann. Norden... Norden... Ich habe dort etwas kostbares verloren... Das ist alles, was ich über mich weiß...

Alles ist so verwirrend für mich... Ich brauch erstmal ne Pause!

Dienstag, 28. November 2017

Die Flucht

Kurz bevor ich die Ohnmacht verliere, reißt mich der Schrei wieder ins Bewusstsein. Ich liege auf dem Rücken. Meine Haut brennt überall. Das Brüllen des Kurs mischt sich mit anderen, viel menschlicheren Schreien. Ich sehe hinauf an den Kanten der Klippen, die in die Schlucht führen, und erkenne Schatten, die eilig hin und her laufen oder in Deckung gehen. Ich höre ein vertrautes Surren von Pfeilen, die pfeiffend die Luft entzweien, bis sie ihr Ziel im dunklen Fell des Kurs gefunden haben. Der Pfeilhagel regnet auf das Monster hinab und während es rasend vor Wut um sich schlägt, kann ich mich schwerfällig und blutend von ihm wegschleifen.

Ich höre Wasser rauschen. Noch nicht ganz sicher, ob ich tot oder lebendig bin - angesichts der Schmerzen plädiere ich ja doch auf mehr lebendig als tod - schaffe ich es sogar noch mich auf die Beine zu hiefen. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Wankend, humpelnd und keuchend schleppe ich mich weiter, die Schlucht entlang. Sie ist endlos... Als hätten die Götter meinen letzten Wunsch erfüllt erkenne ich eine Abzweigung. Doch gerade, als sich die Abzweigung für mich als rettenden Ausgang entpuppt (die Schlucht endet an einem großen See), bebt hinter mir die Erde unter den trabenden Massen des Kurs. Er hat wohl entdeckt, dass ich geflohen bin. Mich zu finden ist für ihn angesichts des starken Geruches nach Blut nicht schwer. Ich drehe mich nicht mehr um, sondern nehme meine letzte Kraft zusammen. Ich habe tatsächlich noch eine Chance dem Kur zu entkommen. Die Hoffnung, die ich schon nach dem ersten Schlag aufgeben wollte, kehrt zurück und erfüllt mich mit neuem Lebenswillen. Wie ein Wahnsinniger sprinte ich auf das Ufer zu, links und rechts neigen sich die Klippen immer mehr, bis ich an das Ende der Felsspalte gelange. "Menschenpack! Du wirst mir nicht entkommen!" Er holt aus und während ich mit einem Hechtsprung ins Wasser falle, trifft mich eine Kralle ein letztes Mal am Bein.

Ich lande hart auf der Wasseroberfläche. Schlaff sinkt mein Körper ins kühle Nass, bis ich merke, dass ich langsam untergehe und kräftig gegen den Widerstand trete. Ich nehme einen tiefen, schmerzvollen Atemzug, die klare Luft strömt durch meine Lungen. Ich höre den Schrei voller Wut, voller Frustration. Der Kur steht hilflos am Ufer, eingesperrt durch die Kliffhänge und setzt keinen Fuß ins Wasser. Das war meine rettende Idee, denn Kurii meiden das Wasser mehr als alles andere.

Jetzt, wo ich in Sicherheit bin, spüre ich die Erschöpfung. Auch der unsägliche Schmerz kehrt zurück, das kalte Nass prickelt unangenehm auf meiner Haut und färbt sich rötlich um mich herum. Mir fällt es schwer über Wasser zu bleiben. Ich versuche auf das andere Ufer zu schwimmen, doch gerade, als ich dort ankomme, geben meine Kräfte nach und ich sacke auf dem sandigen Boden zusammen. Ich gebe nach und falle in endlose Tiefen.

Das Untier aus der Schlucht

Ich weiß noch nicht, was sich hinter dem Grollen verbirgt. Aber ich weiß, wann es an der Zeit ist die Beine in die Hände zu nehmen und zu laufen. Genau das tue ich jetzt auch. Das Adrinalin pumpt durch meinen Körper, lässt mich Schmerz und Benommenheit vergessen. Wieder durchquert mich die Frage, ob ich in die richtige Richtung oder aber in meinen sicheren Tod laufe? Das, was mich gewittert hat, ist kein harmloses Giani. Auch kein Sleen gibt solche Laute von sich und diesem wäre ich selbst bewaffnet und in bester körperlicher Verfassung weit unterlegen gewesen. Nein, das ist weitaus furchteinflößender als ein Larl im Blutdurst. Ich wage es nicht mich umzudrehen, aber ein markerschütterndes Brüllen verrät mir, dass es hinter mir her ist und mich mühelos einholt. Ich verlangsame meinen Sprint und drehe meinen Oberkörper leicht nach hinten. Eine mindestens zwei Meter große, tiefschwarze Gestalt erhebt sich hinter mir in angriffslustiger Gebärde und füllt den engen Felsgang aus. Das animalische Maul in blutdurstiger Gier verzerrt, das tiefschwarze Fell im puren Jagdtrieb aufgestellt. Ein Schaudern, wie ich es noch nie in meinem Leben gespürt habe erfasst mich, als ich diesem abgrundtief hässlichen, pelzigem Monster direkt in seine großen, rötlichen Augen starre. Ein, vielleicht zwei Momente vergehen so, dann springt das Wesen mit einem Ruck vor und wirft mich durch die Erschütterung, die hunderte Pfund schwerer Körper verursacht, zu Boden. Die gefährlichen Klauen sind nur noch um haaresbreite von mir entfernt!

Ich habe schon als kleiner Junge von den Kurii gehört. Aber begegnet bin ich noch keinem, geschweige denn aus nächster Nähe. Lasst mich euch sagen, wenn das mein Tod sein soll, so ist es das Furchtbarste, was ich in meinem letzten Atemzug hätte sehen und riechen können. Das riesige Maul neigt sich mir entgegen und es stinkt nach einem Berg voller Leichen. Ich schließe fest die Augen, erwarte einen Schmerz oder zumindest einen schnellen Tod. Dann tut es etwas, was ich nicht erwartet hätte. Es spricht... "Ein Widerling von Mensch bist Du, duftest dennoch so süß nach Blut... Mich hungert es und doch langweilt es mich so sehr, dass ich noch etwas mit Dir spielen möcht..." Die Stimme donnert so laut, dass Geröll von den glatten Felswänden abbröckelt. Der Kur sog die Luft tief durch seine geschlitzen Nüstern ein. Ich spüre seinen heißen, feuchten Atem auf meiner nackten Haut. Er stöhnt auf und leckt sich die Lefzen. Er müsse nur einmal zuschnappen, er könnte mindestens meinen Kopf in einem Stück verschlingen. Jetzt, wo er mir so nahe ist, erkenne ich die zwei Reihen messerscharfer Zähne. Ich wage es kaum zu atmen, als das Monster seine krallenbesetzte Pranke hebt und mich mit einem mühelosen Schlenker quer gegen die Wand schleudert. Mir raubt es den Atem. Spielt es mit mir? Ich fühle mich wie eine nackte, wehrlose Puppe. Warmes Blut strömt aus meiner Brust. Noch bevor ich mich aufraffen kann, höre ich sein dröhnendes, höhnisches Lachen und spüre erneut, wie mein Körper aufgeschlitzt wird. Ich schließe fest die Augen. Was ist schlimmer als ein schneller Tod? Ein langsames, qualvolles und so demütigendes Ende wie das meine mir bevorsteht. Jeder Jäger meines Volkes träumt davon einen Kur erlegen zu können. Doch ich, ich werde entblößt und entwaffnet von ihm zu Grunde gerichtet. Er spielt mit mir, bis ich sterbe. Jetzt ist es um mich geschehen! Wenn ich Glück habe, frisst er meinen leblosen Körper, dann wird niemand erfahren, was passiert ist. Ob mich überhaupt jemand vermissen wird? Wo ich doch nur ein Pilger ohne Ehre, ein Landstreicher bin?

Die Dunkelheit übermannt mich so schnell, wie sie zuletzt gegangen war. Ich höre nur noch dumpf den Freudenschrei, den der Kur instinktiv ausstößt, bereit mich zu verschlingen... Oder war es doch ein Schrei des Schmerzes?

Es wird wieder hell...

Nur mit Mühe schaffe ich es meine schweren Augenlieder zu öffnen. Alles fühlt sich so taub an. Das grelle Licht blendet mich. Noch bevor ich das verschwommene Bild vor mir erkenne, hebe ich meinen Oberkörper an. Was ist passiert? Hab ich wieder zu viel gesoffen? Übelkeit übermannt mich, gefolgt von einem stechendem Schmerz im Kopf. So sacke ich wieder zusammen, auf einen harten, kalten Steinboden. Autsch! Ich blinzle angestrengt, bis sich meine Augen an das Licht gewöhnen. Die Sonne steht hoch am Horizont.

Das erste, was mir in den Sinn kommt ist das Methorn des Jarls aus Hunjer. Meine Hand tastet über meinen Körper. Wo ist es? Ich hatte es auf meiner Rückreise nach Helvegen stets nah bei mir an meinem Gürtel, aber dort, wo ich die prunkvoll verzierte Oberfläche eines Trinkhornes hätte spüren sollen, ist nichts. Und wenn ich sage nichts, dann meine ich absolut gar nichts. Ich ignoriere den pochenden Schmerz in meinen Schläfen als ich erneut den Kopf hebe, diesmal aber an mir hinabschaue. Immer noch wirkt alles leicht verschwommen, unwirklich. Deshalb habe ich bis jetzt nicht wirklich realisiert, dass ich keine Hosen mehr trage. Ich starre hinab auf meine nackten Beine, meinen Schwanz, den nackten Bauch. Meine Hand fährt über den kahl geschorenen Kopf, ich spüre etwas Warmes und etwas Blut klebt an meinen Fingern. Scheiße! Also war es nicht der Met, der mich wieder dahinrafft wie eine Sklavin nach einer ordentlichen Tracht Prügel. Panisch versuche ich mich aufzustemmen. Meine Beine sind taub und knicken weg. Verdammt, wie lange lag ich hier? Ich versuche mir einen Überblick zu verschaffen. Ich bin nicht mehr im Norden. Es ist kalt ja, aber es liegt kein Schnee. Zu beiden Seiten erstreckt sich eine glatte Felswand empor. Ich liege in einer Art Schlucht. Es ist Tag, die Strahlen der Sonne durchfluten den engen Gang. Endlich schaffe ich es mich auf den Beinen zu halten. Waren da Geräusche? Ein konstantes Pfeiffen in meinen Ohren begleitet das heftiger werdende Pochen unter meiner Schädeldecke. Gleich platzt sie. Aber ich muss hier weg. Irgendetwas sagt mir, dass ich, entledigt all meiner Sachen und unbewaffnet, geradewegs in große Gefahr laufe.

Trotz meiner Schmerzen und der Taubheit von Ahn, vielleicht auch Tage vergangenen Ohnmacht beginne ich in eine willkürliche Richtung zu rennen. Die eiligen Schritte meiner nackten Füße auf felsigem Untergrund hallen in der endlos entlanglaufenden Schlucht wieder. Nach etwa zehn Ehn bleibe ich stehen, schwer atmend. Meine Kondition war auch schonmal besser... Ich drehe mich um. Habe ich den richtigen Weg genommen? Die Schlucht scheint kein Ende zu nehmen. Zwar beobachte ich angestrengt die Sonne über mir, aber nach jeder Biegung erstreckt sich vor mir erneut ein endlos langer, immer gleich aussehender Gang. Vielleicht hätte ich die andere Richtung versuchen sollen?

Und dann höre ich ein tiefes, grollendes Geräusch...