Sonntag, 25. September 2016

Sie



Am Feuer sitzend betrachte ich ihr Gesicht lange. Ich versinke regelrecht in ihren tiefbraunen Augen. Sie ist ein leichtes Mädchen, das habe ich schon direkt zu Beginn meiner Reise in der Oase der Zwei Scimitare erfahren. Das merke ich auch an ihrem Kuss, ihrem Blick und ihrer Art. Wie viel Freude sie zeigt in unterschwelligen Andeutungen und mit welcher Leichtigkeit sie ihre Sklaven behandelt. Sie lebt auf dem Land, umgeben von Bäumen, nahe Belnends. Mit nackten Füßen läuft sie über das taufeuchte Gras und lässt sich diese von ihrer Sklavin massieren. Ihr Leben erscheint mir so leicht wie einfach zu sein; und reich. Kein Wunder, sie war einst eine Regentin, so erzählt sie. Was unterscheidet sie von den anderen Weibern? Das kann ich Dir sagen. Sie ist Weib und Sklavin zugleich. Nicht so prüde wie eine Freie, nicht so langweilig und abgestumpft wie eine Sklavin. Und dennoch von den Kerlen respektiert und geachtet. Ich frage mich, warum sie ohne Schuhwerk durch die Welt läuft…

Mit Vorliebe spielt Nasty mit ihrer kleinen Sklavin, ich schaue ihr dabei zu

Das Dorf ist sehr klein. Abends scheinen sich immer dieselben Gestalten am Lagerfeuer zu tummeln. Aber sie scheinen alle zufrieden mit diesem Leben zu sein. Ich würde gerne noch länger bleiben, aber Belnend, meine nächste Station, ist schon zum Greifen nahe. Abends sitze ich alleine mit ihr allein am wärmendem Feuer und wir reden ein wenig über die Priesterkönige und die Welt. Ich weiß immer noch nicht recht, was ich ihr gegenüber empfinden soll. Sie ist mir sonderlich, anders. Ich packe meine Sachen und bereite mich mit viel Paga und einer langen Nacht auf meine Weiterreise vor.

Wir reden noch lange und vergessen dabei die Zeit

Samstag, 24. September 2016

Der Kuss



Unsere Lippen berühren sich. Meine Augen sind geschlossen. Wow, ihre Lippen sind noch weicher, als sie im seichten Licht aussehen, wenn sie zart rosa glänzen. Ich versuche meine Gier unter Kontrolle zu halten. Ihr warmer Atemhauch berührt meine Haut, ich schnaufe. Wie ein elektrischer Schlag zuckt ein Gefühl durch meinen Körper und mein Herz verkrampft sich, als sie ihre Lippen öffnet und beginnt meinen Kuss zu erwidern. Jetzt können mich keine zehn Kaiilas mehr aufhalten. Mit meiner großen, kräftigen Hand packe ich schwungvoll und bestimmt ihre Hüfte und ziehe sie an mich heran. Die andere Hand streichelt widersprüchlich zärtlich durch das blonde Haar, die losen Strähnen gleiten zwischen meinen Fingern hinab. Sie neigt den Kopf gierig und ich gebe ihr, was sie verlangt. Meine Zunge drängelt sich zwischen ihre Lippen. Ich weiß was ich will und nehme es mir auch. Dass sie eine Freie ist stört mich in diesem Augenblick herzlich wenig. Langsam regt sich etwas in meiner Hose. Ich spüre die übermannende Lust. Sie presst sich nun auch von selbst an meine nackte Brust und drängelt sich an mich heran. Der blasse Körper an meiner dunklen, sonnengebräunten Haut. Ich kann mir ein Schmunzeln in den Kuss hinein nicht verkneifen. Sie muss wohl meine Lust spüren, denn jetzt passt nicht einmal mehr ein Luftzug zwischen uns. Ihr Körper berührt mehrmals meine Beule zwischen meinen Schenkeln, was mich zum wohligen Aufseufzten bringt. Unsere Zungen schlingen eng aneinander, spielerisch versucht sie meine zu übertrumpfen, aber ich bin hartnäckig und leite den Kuss weiterhin. Unsere Körper winden sich in dem leidenschaftlichen Spiel der Dominanz. Angeheizt packe ich zu, meine Hand umfasst ihren Schopf und zieht ihren Kopf weiter nach hinten, damit ich mehr Spielraum in ihrem Mund habe. Die andere Hand auf ihren Hüften rutscht zielstrebig zurück auf ihren kleinen Arsch. Ich drücke die Fingerspitzen in das straffe Fleisch, sie gibt ein leises Stöhnen von sich. Sie ist so zierlich, als würde sie gleich unter meinen starken Armen zerbrechen, aber das hält mich nicht auf. Und es scheint ihr sehr zu gefallen. Sie wird wilder, feuriger und ist unter den vielen Schichten ihrer Robe sicherlich schon feucht wie die Thassa. Als sich ihre kleinen Brüste an mich pressen spüre ich jedenfalls ihre harten Nippel durch die vielen Stoffe hindurch. Unsere Atemzüge gehen schneller, unregelmäßiger. Die Lust überkommt uns. Aber bevor der sinnliche Kuss eskaliert, drücke ich sie von mir weg. Sie ist schön, wunderschön. Ihre tiefbraunen Augen funkeln mich an, ich sehe die Lust, das Feuer in ihr, obgleich sie eine Freie von hohem Stand ist. Trotz der Hitze des Lagerfeuers spüre ich, wie sich meine Häärchen im Nacken zu einer Gänsehaut aufstellen. Eiskalt jagt der Schauer über meinen Rücken und mein Herz hämmert so wild gegen die Brust, dass ich Angst habe sie könnte es hören. Bin ich verliebt?

 

Die Reise nach Belnend



Ich schlage meine Augen auf und schrecke hoch. Wie spät ist es? Bin ich tatsächlich eingeschlafen? Die Sonne knallt bereits in das kleine, staubige Fenster meines Gästezimmers. Ich erhebe mich und packe meine Taschen. Eigentlich wollte ich mich klammheimlich in der Früh auf den Weg machen. Die Aktion der gestrigen Nacht sitzt wie ein Kloß in meinem Hals, ich trau mich weder zu laut zu atmen, noch durch irgendwas die Aufmerksamkeit der Bewohner auf mich zu ziehen. Also schleiche ich mich durch die Tür aus der Herberge und schaue mich um. Die Straßen sind ruhig, nur hin und wieder ist jemand zu sehen. Versuchend so normal wie möglich zu wirken, mit einem ruhigen, entspannten Gesichtsausdruck und gesenktem Blick, schlendere ich gemächlich über die gepflasterten Straßen zum großen Tor. Plötzlich ruft jemand durch die ganze Stadt: „He, Emilio! Warte!“ Ich bleibe ruckartig stehen und hebe den Kopf. Mein Blick wird panisch. Haben sie den leeren Käfig schon entdeckt? Bestimmt.

Nur langsam drehe ich mich herum. Ich versuche ruhig zu atmen, aber der Scheiß glänzt bereits in meiner Stirn. Meine Hände balle ich zu Fäusten, um den zittrigen Eindruck zu verbergen. „Na, so etwas hätte ich niemals von einem Pilger erwartet!“ Eine weibliche Gestalt steht vor mir, die Wirtin persönlich, und sie sieht nicht gerade fröhlich aus. Ich schlucke schwer. „Du weißt… ich muss sagen… dass ich… ich meine, was ich sagen will, ist…“, stammle ich vor mich her und versuche an der Mimik der Wirtin auszumachen, wie schwer es um meine Schuld steht. Sie scheint meine Panik zu bemerken – kein Wunder, es ist vermutlich durch die ganze Straße zu riechen, dass etwas mit mir nicht stimmt. Diese neigt den Kopf, mustert mich nochmal kurz und lächelt auf einmal. „Naja, so schlimm ist es ja auch nicht. Passiert jedem Mal. Du bist nicht der Erste, der vergisst seine Zeche zu zahlen.“ Erleichtert atme ich aus, ein unsicheres Lächeln umspielt meine Lippen. Natürlich habe noch genug Erspartes dabei, um sie zu bezahlen und ich bin sogar so froh, dass es nicht um eine weitaus schlimmere Tat geht, dass ich ihr ein großzügiges Trinkgeld gebe. Jetzt wünscht sie mir natürlich das Beste von den Priesterkönigen und dass sie sich freut, wenn ich bald wiederkommen würde. Natürlich, so großzügig wie ich bin. Ich lächle immer noch angestrengt und verabschiede mich knapp, bevor ich das Tor verlasse. Ich versuche vehement den Blickkontakt zu einem der Wachposten zu vermeiden. Aber sie halten mich nicht auf, sie verabschieden sich nur standesgemäß mit einem monotonem: „Sichere Wege!“

Nach einer mir ewig lang erscheinenden Fahrt über die Thassa erreiche ich wieder Festland unter den Füßen. Mein nächstes Ziel ist Belnend. Ich habe nicht sehr viel über diese Stadt zuvor gehört, außer, dass die Rote Kaste dort sehr stark sein soll. Ich hatte nun einige Tage auf der Reise Zeit gehabt über mich nachzudenken. Warum ich diese Konsequenzen in Kauf nehme, um eine offene Rechnung mit einer Wilden zu begleichen. Oder warum es sich – trotz der Umstände, dass es sich um eine Aussätzige, eine Wilde, eine Waldschlampe handelt – so richtig angefühlt hat ihr zu helfen. Sie sollte ein Nichts für mich sein. Der Dreck unter meinen Stiefeln sollte mehr wert für mich haben, als sie. Aber ich spürte just in diesem Moment etwas, was in Gor nicht erlaubt zu sein schien und von mir nie in Frage gestellt wurde: Mitgefühl.


Ich habe Belnend fast erreicht. Im nahegelegenen Wald erreiche ich ein kleines Dorf, zu meinem Glück, denn die Sonne würde in wenigen Ehn untergehen und es wäre nicht gut für mich durch den dunklen Wald zu irren. Zu meinem Überraschen lebt hier eine mir bereits bekannte Person, die ich in der Oase der Zwei Scimitare kennen lernte...