Auf der Rückreise muss ich erneut durch die Nördlichen Wälder reisen. Darauf habe ich natürlich wenig Lust, nur ungerne erinnere ich mich an die leidigen Waldweiber, die die Reise ungemütlich machen können. Glücklicherweise - oder gerade wegen meiner extremen Vorsicht - bleiben mir die Biester vom Hals. Auf eine Wiederbegegnung im Lager kann ich absolut verzichten. Als ich in Helvegen ankomme habe ich das Gefühl, dass der Schnee um einige Finger höher ist als bei meiner Abreise. Durchfrostet stapfe ich in die Longhall, alles liegt noch in einer angenehmen Ruhe, was mir ganz Recht ist. Immer noch klingen meine tiefen Gedanken der Pilgerfeier nach. Was für ein Eindruck diese Begegnung bei mir hinterlassen hat, obgleich es sich um eine einfache Zeremonie handelt.
Ich treffe Lovis, die mir freundlicherweise ein Bad im Zuber herrichten lässt. Sie bedankt sich für die Tabuk und spricht sogar an, dass dringend jemand für die Holzarbeiten gesucht wird. Mit den Arbeiten eines Zimmermanns hatte ich bisher wenig zu tun, aber ich willige ein darüber nachzudenken. Zu meiner Überraschung findet mein Bad direkt in der Hall statt. Zunächst noch geniert ziehe ich mich vor den Augen eines Weibes aus und steige in die Wanne. Das warme Wasser ist ein Gedicht. Normalerweise gibt es einen einberufenen Badetag, erklärt mir Lovis. Aber sie macht eine Ausnahme. Wirklich nett! Ich fange an diesen Ort trotz der Kälte zu lieben.
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Das warme Bad ist ein Gedicht nach der Reise aus Sardar |
Es ist schon recht spät und dennoch kommt ein weiteres Weib dazu, das ich nicht kenne. Bevor es noch voller wird steige ich lieber wieder aus der Wanne. Ich finde gefallen daran mich vor den Weibern zu präsentieren und wie verschämt - oder zumindest den Schein bewahren als sei man verschämt - diese flüchtige Blicke auf meinen bloßen Körper werfen.
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Ich muss sagen, der Norden gefällt mir immer mehr |
Nachdem ich mich neu eingekleidet habe, diesmal mit dem Hemd von Lovis, was mir übrigens wie angegossen passt, bekomme ich sogar noch Waffen. Wie es sich für einen Jäger gehört statte ich mich mit einem Bogen und einer Axt mit Schild aus. Man weiß ja nie - gerade hier im Norden, wo die Ressourcen über Winter stetig kanpper werden, ist es sicher nicht leicht sein Hab und Gut zu verteidigen. Ich werde in den nächsten Tagen den Schmied aufsuchen, um das Axtblatt schärfen zu lassen. Ich kenne ihn ja schon, Riki heißt er, glaube ich...
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In der Waffenkammer gibt's viel Auswahl |
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