Meine Finger umschließen den Brief fest, halten ihn wie einen wertvollen Schatz. Ich hebe ihn an meine Nase, atme tief den Duft des Pergamentes ein. Wer war diese Frau in Jorts, die so schnell verschwunden wie aufgetaucht war, nur um mir den Brief zu überreichen? War das alles überhaupt real oder entspringt das Geschehen etwa gerade das Hirngespinst eines versoffenen Kopfes? Nein, das war definitiv real, schließlich halte ich gerade
ihren Brief in der Hand. Trüben mich meine Gefühle bereits, kann es wirklich
sie gewesen sein?
Deine Tavernenbekanntschaft - das musste
sie sein. Meine Gedanken schwirren wild durch den Kopf, überschlagen sich und versiegen letztlich mit einem pochendem Herzen der Aufregung und Ungewissheit. Nasty lebt. Ich hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, doch jetzt weiß ich, dass es ihr gut geht. Und sie versteckt sich dort, wo der Süden sie niemals suchen wird - im Ewigen Eis des Nordens. Während mein letztes Ziel Sardar war, so denke ich jetzt nur noch an das Dorf Helvegen...
Die Tage vergehen zäh, die Reise in den Norden gestaltete sich als nicht einfach. Der rauhe Wind setzt mir zu und es zeigt sich, dass ich weitaus weniger Stoff trage als nötig gewesen wäre. Habe ich je über die elendige Hitze der Tahari geschimpft? Jetzt, wo ich durch die nördlichen Wälder reise, spüre ich meine Nasenspitze vor Kälte kaum noch und meine Lippen nehmen eine ungesund bläuliche Färbung ein. Ich habe eine spärlich beschriebene Karte erhalten, an der ich mich orientiere. Gar nicht so einfach sie zu lesen. Ich folge dann doch mehr der Himmelsrichtung, tiefer in die Wälder, tiefer in den Norden. Nach einigen Turbulenzen, wie beispielsweise eine unangenehme Begegnung mit den Wilden des Nordens, die hier auch "Panther" genannt werden, oder der brenzligen Situation mit einem Larl, dem ich dank meiner Fähigkeiten als Jäger um Haaresbreite entkommen konnte, erreiche ich schließlich vor Sonnenuntergang die nächste Stadt namens Halin. Mir fällt ein Felsbrocken vom Herzen, denn die Nördlichen Wälder sind wahrlich kein Zuckerschlecken!
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Für solche Spielchen habe ich keine Zeit |
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Gefesselt zerrt mich die Wilde Schlampe in das Lager |
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Mich packt der Mut und ich verhandle um mein Leben |
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Glücklicherweise treffe ich auf verhandlungsbereite Wilde, mit etwas mehr Grips in der Birne |
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Schon bald stelle ich mich neuen Herausforderungen - jetzt bloß keinen Muskel bewegen! |
Bei guter Musik, netter Gesellschaft und köstlichem KaLana lasse ich den aufregenden Tag ausklingen. Aber schon am frühen Morgen breche ich wieder auf, denn mein Herz zieht mich tiefer, viel tiefer in den Norden.
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Nach den Erlebnissen brauche ich etwas Ruhe, aber eigentlich muss ich schon wieder weiter |
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