Freitag, 2. September 2016

Der große Markt



Es ist heiß, es ist voll und es ist unerträglich. Um mich herum stehen Menschen, drängen sich über den vollen Markt, Händler brüllen in die schwüle drückende Luft und preisen ihre Waren an. Ich habe keine Chance mich zu den Ständen zu kämpfen, ohne angerempelt oder beiseite gedrängt zu werden. Dies war also der Beginn der Festtage. Ein großer Markt, auf dem Menschen von nah und fern zusammentreffen … Ich könnte kotzen!

Es scheint schon recht spät zu sein, die Sonne steht zwar noch hoch am Himmelszelt, aber die besten Geschäfte sind schon gelaufen. Ich hatte ohnehin wenig Interesse an der Ware, sie war mir entweder zu exotisch, schwer sie als Pilger zu transportieren… oder aber ich könnte sie außerhalb des Marktes zu einem handelsüblichen Preis in Ruhe kaufen. Deshalb bleibe ich gleich zu Anfang an der Bühne stehen, wo ein mir bekannter Musiker und seine mir ebenfalls sehr bekannten drei wunderschönen Sklavinnen die Menge mit Musik und Tanz aufheizen. Ich muss grinsen, ihre Bewegungen, die den staubigen Sand aufwirbeln und die Seide um ihren wohlgeformten Körper wehen lassen, rufen Erinnerungen eines jüngst vergangenen Erlebnisses in mir auf. Dort zeigten drei Sklavinnen, jede für sich besonders, ihr wahres Können an meinen seit langem unbefriedigten Gelüsten. Mein Schritt juckt und wird warm, ich spüre einen leichten Druck gegen den Stoff meiner Hose und starre immer noch grinsend auf die tanzenden Sklavinnen vor mir. Das Schubsen und Schieben reißt mich aus meinen feuchten Tagträumen. Ein paar bekannte Gesichter begegnen mir; kurze Gespräche, Smalltalk, eine wirklich hübsche wohl genährte Sklavin mit blondem Haar und blasser Haut, die mich anrempelt und sich im zuckersüßen Ton mit nordischem Akzent bei mir entschuldigt. Wie könnte ich ihrem unterwürfigen Blick aus den großen unschuldigen Augen nur böse sein?

Mein Freund, der Musiker, und seine drei tanzenden Grazien bei einer privaten Vorstellung auf dem Dach seines Hauses

Nun bin ich schon fast eine ganze Hand in der Stadt. Eigentlich sollte ich mich längst auf den Weg machen, um nicht allzu viel Zeit gleich zu Beginn meiner Reise zu verschwenden. Jedoch konnte ich die Einladung von der Tatrix höchst persönlich nicht abschlagen und so lasse ich mir dieses zweifelhafte Vergnügen eines übervollen Marktes nicht entgehen. Mittlerweile habe ich schon einiges gesehen in der Oase der Zwei Scimitare. Trainingeinheiten der Roten Kaste in der Arena, die Taverne und andere wichtige Örtlichkeiten, sogar einem Heimsteinschwur durfte ich beiwohnen. Mittlerweile schlafe ich auch nicht mehr in der Hängematte, sondern in einem Gästezimmer mit der prunkvollsten Einrichtung, die ich je gesehen habe – passend zu einer prunkvollen reichen Stadt. Ich lerne auch täglich Neues hinzu, zum Beispiel, dass ich der Heilerin… eh, entschuldige, Ärztin… besser aus dem Weg gehe, es sei denn, es ist wirklich notwendig sie aufzusuchen. Einem hungrigen Sleen ohne Waffen zu begegnen war ein Witz gegen dieses Weib!

Der Heimsteinschwur der Händlerin Sammy fand lustigerweise spontanerweise in dem Teezelt statt

Die Einlage des Musikers neigt sich dem Ende zu. Ab und zu erhasche ich einen Blickkontakt zu den Sklavinnen und sie lächeln lüstern mit blitzenden Augen, wohl wissend, was wir beide in diesem Augenblick dachten. Mein Schwanz kribbelt noch mehr und ich greife mir unbemerkt in den Schritt, um das schlimmste zu verhindern und mein Gemächt etwas zu richten. Anschließend findet jetzt eine Sklavenversteigerung statt. Ich dränge mich durch die dichte Menge, welche nach dem Ausruf des Sklavenhändlers um das Dreifache anwächst. Scheinbar das Highlight des Tages? Ich habe aber weder die nötigen Klein-Tarsk, noch die Möglichkeit momentan eine Sklavin aufzunehmen, geschweige denn sie durchzufüttern. Ich weiß nicht genau, wie robust die Dinge auf Pilgerreisen sind, aber wenn sie mir wegsterben wie die Fliegen sind sie doch eher eine Last für mich als alles andere. Und zur Befriedigung meiner Bedürfnisse kann ich mir immer noch eine Pagaschlampe aussuchen, davon scheint es zumindest in den großen Wüstenstädten reichlich zu geben.

Ich schlucke die trockene Kehle hinab und bemerke den Durst. Mein Bauch grummelt auch schön langsam. Hoffentlich endet der Abschluss des ersten Festtages mit dem üppigen Mahl, welches mir versprochen wurde. Nachdem ich mich langsam durch den Menschenauflauf nach vorne drängen kann erreiche ich den Musiker, der sich nun seitlich der Bühne das Treiben der Sklavenversteigerung anschaut und stelle mich zu ihm. In den letzten Tagen konnte ich ihn gut kennen lernen. Auch wenn ich seinen Aufzug und vor allem den Namen immer noch ulkig finde, so zeigte er sich bisher aufmerksam, freundlich und offen, der weiß, was das Pilgerherz begehrt und deshalb auch gerne seine Sklavinnen mit ihm teilt. Er ist ein gern gesehener Freund für mich geworden. Ich gönne mir ein erfrischendes Essigwasser (ein guter Schluck gutes Essig in einen Becher Wasser erweckt den Geist, wie ich hier in der Oase kürzlich dazulernte), welches mir gerade eine seiner Sklavinnen brachte und wundere mich über die immens hohen Preise mit denen Sklavinnen hier den Besitzer wechseln.

Als sich der Markt leert und mein Magen nach einem Mahl mit viel Fleisch voller ist, suche auch ich mir einen kühleren Schattenplatz. Der Musiker, wie ich ihn nenne, weil mir sein Name zu kompliziert  und zu dämlich ist, nimmt sich eine Sklavin und kehrt nach Hause. Er ist wohl erschöpft von dem großen Auftritt. Ich nehme die anderen beiden Sklavinnen, die übrigens Sanah und Silvi genannt werden, mit und wir setzen uns an das Ufer des Sees unter eine Gruppe Bäume. Wie gut die Luft und Ruhe hier tut.

Ein paar schöne Ehn vergehen an diesem Ort

Was geschieht könnt ihr euch sicherlich ausmalen. Nach der Einlage brennt mein Schritt immer noch nach Befriedigung. Und die bekomme ich, nicht nur in körperlicher Hinsicht. Jetzt fühle ich mich deutlich besser und gestärkter, voller Tantendrang meine Pilgerreise fortzusetzen und allen zu zeigen, dass ich es alleine geschafft habe einen weiten Weg hinter mich zu legen! Naja, ich muss zumindest noch ein oder zwei Nächte darüber schlafen! Als ich aus dem Gebüsch trete, die beiden Sklavinnen nach Hause schicke, da überrascht mich eine Dame, verschleiert in langen Roben. Um es Kurz zu machen: Sie ist die Nichte von irgendeiner Lady, die ich nicht kenne. Ihren Namen habe ich auch schon wieder vergessen - Tanja, Diana oder so ähnlich, aus irgendeinem Clan. Jedenfalls behauptet sie, ich hätte wohl als Pilger besseres zu tun als mich mit Sklavinnen zu vergnügen, weil diese halb nackt aus dem Busch gesprungen kommen. Für einen Moment bekomme ich leichte Panik, ob sie etwas aufgeschnappt hat? Ich überspiele das meiner Meinung nach recht gekonnt und frage sie, was sie das angeht! Ob sie Recht hat? Nein, ganz und gar nicht. Selbst wenn - zur Findung meines Wahren Ichs musste ich manchmal auch harte Maßnahmen ergreifen und innere Innerlichkeiten aufspüren, die sonst im verborgenen Liegen würden; und wie könnte ich nicht besser zu mir Selbst finden, wenn nicht in den Lenden einer hübschen Sklavin? Die spinnt wohl, die Alte!

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