Dienstag, 6. September 2016

Der Fall der Diebin

Auf meiner bisher noch recht überschaubaren Pilgerreise habe ich bereits mehr Sklaven gevögelt als wir zu Hause im Dorf besitzen. Ich mache mir Gedanken, ob mein "Wahres Ich" nicht doch nach der Berufung eines Sklavenhändlers schreit. Andererseits ist es ein Unterschied Sklaven zu erziehen oder sie bloß zu ficken. Ich schlage diesen Gedanken also ab und begebe mich weiter auf die Suche nach meiner Selbst... Wäre ja auch ein Wunder ich würde sie gleich in der nächstbesten Stadt zwischen den Schenkeln einer Unterworfenen finden. Und nur Sklaven ficken, das kann ich auch in Talmont machen, dafür brauche ich keine Reise durch ganz Gor zu machen.


Die Schmerzen in meinen Muskeln lassen langsam nach. Wie üblich um diese Zeit des Tages setze ich mich in die Herberge, um mein Frühstück zu genießen. Leider habe ich es nicht einmal geschafft das Vuloei zu essen, denn schon sehe ich eine auffällige Frau in der Nähe des Gasthauses, die wohl auf irgendwen oder was zu warten scheint. Ich lade sie aus reiner Höflichkeit ein sich zu mir zu setzen, was sie dann auch ohne Widerwillen macht. Sie trägt eine hübsche Robe mit Schleier, wie es sich für eine Dame des Südens gehört. Zunächst wirkt sie auch sehr freundlich. Und sie scheint tatsächlich auf jemanden zu warten; auf einen Sklaven der Leo genannt wird. Im Verlauf des Gesprächs finde ich heraus, dass der Sklave ihr wohl Essen gegeben hat, ohne dass sie dafür bezahlt hat. So, wie es sich anhört läuft diese geheime Aktion schon mehrere Tage, wenn nicht sogar einige Hände lang so. Nach einer ordentlichen Androhung von Konsequenzen meinerseits für dieses leichtsinnige Vergehen (noch leichtsinniger erscheint mir das öffentliche Geständnis) wirkt sie verzweifelt und biedert sich an, um die Sache schnellstmöglich zu vergessen. Ein schönes Bad und ein Ka-la-na will sie mir ausgeben. Zugegeben, Ka-la-na gilt als sehr teures, hochwertiges Getränk und ich konnte es mir als einfacher Goreaner bisher nur einmal in meinem ganzen Leben leisten, weshalb ich kurz überlege das Angebot anzunehmen. Zunächst gehe ich auch augenscheinlich auf das Angebot ein, nur um sie einen Moment später in vertrauter Nähe festzuhalten. Mein Gewissen und die Gerechtigkeit des Gesetzes lassen eine solche Bestechung nicht zu. Ich lasse die Fremde von der Sklavin Lyn, die mich zuvor noch bedient hat, fesseln und in Gewahrsam nehmen, so lange, bis ich einen Oasenbewohner getroffen habe, der fähig ist sich der listigen Sache anzunehmen. Die zierlichen Handgelenke in den groben Seilen entzücken mich. Ob ich nicht doch lieber ein Sklavenhändler werden will?


Das Diebesweib in ihren Fesseln


Mittlerweile sind zwei Männer aus der Blauen Kaste eingetroffen. Der eine, Ignatius, scheint ein Freund der Oase und daher Gast zu sein, der andere, Terismus, stellt sich als Archont der Oase der Vier Palmen vor. Er ist demnach ein hoher Beamter der Stadt, was mir sehr gelegen kommt. Natürlich fragt er gleich, was hier los sei, schließlich halte ich eine Freie Frau in Seilen und gehe nicht gerade zimperlich mit ihr um. Ich erkläre die Situation. Auch die mutmaßliche Diebin hat das Recht auf ein Wort. Diese Blaue Kaste mit ihren "offenen Weltanschauungen" und ihrer "Gleichberechtigung". Das Weib ist schuldig und auch jetzt bekennt sie sich erneut ihrer Schuld. Ein offenes Geständnis also. Die Diebin stellt sich als Afry vor und scheint keinen festen Wohnsitz zu haben. Ein riskanter Zug für ein Weib, welches nirgends vermisst wird. Sie verteidigt sich nach Strich und Faden und versteht die Aufregung um ein paar „[…] Küchenabfälle […]“ nicht. Selbst wenn sie den letzten Dreck der Herberge gefressen hat ist und bleibt es Diebstahl. Noch dazu wird sie zur Anstiftung der Beihilfe eines unschuldigen Sklaven bezichtigt. Was, wenn das jeder hier so machen würde? Ob diese Informationen dem Wirt oder gar dem Emir gefallen werden? Zu meiner unangenehmen Überraschung aber muss sie nicht – wie zunächst von mir gedacht – im Kennel vor sich hin schmoren. Nein, sie darf sich offen in der Stadt bewegen, diese aber nicht verlassen. Die etlichen Wachen würde dafür schon ausreichend sorgen. Mir bleibt die Kinnlade am Boden hängen. Das Weib hat ihre Tat gestanden und die Blaue Kaste hatte nichts anderes zu tun als sie hier frei rumlaufen zu lassen bis es denn vielleicht mal zum Prozess kommt.


Die Männer der Blauen Kaste verhören die mutmaßliche Diebin, bleiben jedoch zunächst unentschlossen und lassen sie in der Stadt frei herumlaufen bis zur Gerichtsverhandlung


Der Sklave Leo, welcher als Mithelfer bezichtigt wird, erscheint einige Ehn nach dem erhitzten Gespräch in der Herberge. Ich bin noch immer wütend über die seichten Konsequenzen, sodass er mir gerade recht kommt. Wie kann er es wagen den Besitz eines Freien, in dem Fall des Wirtes, ungefragt an Freie zu verteilen? Er verteidigt sich gleich, es wäre „[…] der Befehl der Herrin […] “ gewesen und er habe wie üblich gedient, wie es sich für einen Sklaven gehört. Selbst wenn, kommt es mir echt komisch vor, dass Sklaven hier scheinbar Essensabfälle an Freie verteilen dürfen, egal, ob sie nun gestohlen sind oder nicht. Ich finde heraus, dass Leo der Sklavehändlerin aus der Oase, Salome, gehört. Was für ein Zufall! Dann würde sie genau wissen, was man mit dem Sklaven jetzt machen sollte. Zumal ich mir bei dem ganzen Durcheinander nicht ganz sicher bezüglich seiner Unschuld bin – das Weib hat ein ganz schön großes Maul in ihrer prekären Situation und der Sklave scheint das Miststück auch noch in Schutz nehmen zu wollen. Hat er wirklich bewusste Beihilfe zum Diebstahl geleistet sieht es um sein Leib und Leben nicht gut aus.


Um Leo, den Sklaven der Slaverin, steht es nicht gut derzeit


Tersimus und Ignatius verlassen den Tisch wieder. Ich bin immer noch entsetzt und sprachlos darüber, dass ein offensichtliches Diebesweib nun mit mir am Tisch sitzt und fröhlich ein Wasser nach dem anderen Wegsäuft. Ich habe gehört, Goreaner wären schon für weit weniger schlimme Dinge in den Kerker gekommen. Es dauert nicht sehr lange, da kommen wieder Bewohner der Oase hinzu. Zu meinem Glück handelt es sich dabei unter anderem um Salome persönlich. Leider habe ich durch den Trubel nicht viel Zeit mich mit ihr näher über ihre Kaste zu unterhalten. Auch ihr künftiger Gefährte mit dem unaussprechbaren Namen Iģjarjúk Șoarģet (und zufälligerweise auch der Besitzer von Lyn) und die Heilerin Renate kommen hinzu. Und was soll ich sagen – endlich ein paar Oasenbewohner, die schneller und verständlicher handeln als die Blaukastigen. Wobei denen ja auch nachgesagt wird, sie würden lieber reden als handeln. Eine große Diskussion beginnt, denn irgendwie scheint das Diebespack weiterhin unverständlich und uneinsichtig. Wie anstrengend! Sie behauptet auch, der Sklave sei ihr Freund, weshalb er ihr geholfen habe. Das soll ja wohl ein schlechter Scherz sein! Man sollte ihr einen Eisenkragen umlegen, um ihr zu zeigen, was die Freundschaft zwischen einer Freien und einem Sklaven bedeutet. Nämlich nichts als Ärger. Mal davon ab, dass das Wort Freundschaft in diesem Kontext so fehl am Platze ist und abstrakt erscheint, dass uns allen nichts besseres einfällt als darüber zu lachen. Mir gefällt der Mann mit dem unaussprechlichen Namen. Er stellt sich ein paar Ehn später als Händler, Parfümhersteller und Schmied heraus. Welch vielfältige Künste er doch hat. Aber vor allem kann er gut reden und handelt wie ein Goreanischer Mann zu handeln hat. Er schickt das Weibsbild in den Kerker. Aber zuerst soll sie von der Heilerin untersucht werden, schließlich behauptet sie sich nicht gut zu fühlen. Kein Wunder, wenn man Tagelang nur den widerwertigen Abfall aus der Herbergsküche frisst. Seltsam erscheint es mir schon, dass sie sich trotz der widrigen Umstände immer noch gut kleidet. Scheinbar konnte sie sich nämlich nicht einmal ein Zimmer in der Herberge mieten und die sind pro Nacht nun wirklich nicht teuer.


Worten folgen Taten... Endlich!


Nachdem das unsägliche Weib endlich in die Heilerei abgeführt wurde, brauche ich erst einmal etwas Starkes für meine Nerven und bestelle mir einen Paga. Ich stelle fest, dass mir die Bewohner der Oase eigentlich recht sympathisch sind und dieser Tag auch sehr aufregend ist. Als Pilger habe ich mich bis auf die vorläufige Festnahme doch sehr ruhig und anständig benommen, weshalb ich die Gastfreundschaft genieße und auch die Aufmerksamkeit der Sklavinnen sagt mir zu. Aber ein paar Fragen beschäftigen mich doch noch bis spät in den Abend hinein.


Eine gemütliche Runde nach dem ganzen Stress


Wie wird es wohl mit dem Diebesweib weitergehen? Und was bringen die nächsten Tage in der Oase der Vier Palmen mit sich? Werde ich doch noch meine wahre Bestimmung hier finden? Bald schon würde ich wieder aufbrechen müssen, um mich weiter auf dem Weg Richtung Sardar zu machen. Ich habe noch viel vor. Gor wartet auf mich!

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