Donnerstag, 27. September 2018

Umzug auf den Gutshof

Nun sind einige Tage ins Land gezogen, seit ich meinen Anspruch auf meine Gefährtin geltend machen konnte. Ich habe von vielen unglücklichen Gefährtenschaften gehört und konnte mir nie vorstellen, dass es mit Nasty genauso sein würde. Aber es ist noch viel besser, als in meinen kühnsten Vorstellungen. Nun schwelgen wir so dahin und genießen das Haus, die Wonne und uns. Das längst schon geplante Badehaus wurde vollendet und für jemanden, der sich nicht wirklich mit dem ganzen Schnickschnack des feinen Südens auseinandersetzt, finde ich es sehr gelungen. Leider schafften wir es, nur einmal darin zu baden...


Schon einen Tag später schien sich meine Gefährtin über etwas aufzuregen. Ihre sonst eher blassen Wangen leuchten rosig auf und ein paar Strähnen haben sich von ihrer sonst kontrolliert wirren Frisur gelöst. Sie hält mir ein Pergament hin. Nun muss ich zugeben, dass ich immer noch nicht wirklich Lesen oder Schreiben kann, weshalb ich auf die roten Lettern starre und sie fragend anblicke. Ich muss mir von meiner eigenen Gefährtin erklären lassen, dass man sie angeklagt hatte. Warum und von wem, das kann mir keiner sagen. Aber es soll ein Gerichtsprozess stattfinden. Ich weiß nicht, wie ich mein Gefühl dazu beschreiben soll. Ich glaube, ich bin irritiert und ziemlich wütend - aber auf wen? Außerdem will ich unbedingt wissen, weshalb man Nasty vor das Gericht zerren will. So sitzen wir nun gemeinsam mit dem ganzen Haus zusammen und debattieren über unser weiteres Vorgehen. Weiterhin in der Oase zu bleiben, das scheint Nasty angesichts der Anklage fremd. Und ich kann es verstehen. Einfach nur weg hier! Aber wohin? Nun, in Kasra hat Nasty noch einen ansehnlichen, aber recht alten Hof stehen. Dieser wird momentan von einem guten Bekannten geführt, Bila, ein sehr fremdartiger, primitiver Goreaner, vermutlich war er mal ein Wilder. Ich habe ihn bisher nur flüchtig kennen gelernt. Das scheint für uns alle eine akzeptable Übergangsmaßnahme, zumindest, bis sich die Lage hier beruhigt hat. Wir schließen also das Haus, nehmen Sack und Pack und Sklaven mit und verlassen von heute auf morgen die Oase.


Das Haus ist vorerst wegen Inventur geschlossen worden. Eine fadenscheinige Begründung, um die plötzliche Schließung zu rechtfertigen. Es wird uns doch ein wenig schwer um's Herz, daher war die Reise Richtung Kasra sehr still, aber ereignislos verlaufen. Aber als wir vor den Toren des Gutshofes stehen, fasste neue Zuversicht unsere Geister. Schnell waren die Aufgaben verteilt, um den doch sehr verlassenen, alten Hof wieder auf Vordermann zu bekommen!