Sigurd, der ausdrücklich nur
Jarl genannt werden will (Dorfjarl erscheint eine Verhöhnung, welche sich die Südländer ausgedacht haben - an dieser Stelle entschuldige ich mich für all die Male, in denen ich ihn hier so bezeichnet habe), erteilt mir die erste Aufgabe. Sie klingt so banal wie schwierig: Besorge ein Fellhöschen der Wilden
Mutter Luq aus dem Stamm der Ki'Karas. Ich erinnere mich noch gut an diesen Stamm (nachzulesen hier:
"Reise durch die Nördlichen Wälder"). Auch an eine Wilde, die offensichtlich
Mutter oder einfach
Ma genannt wird. Sie hat damals auch entschieden mich wieder laufen zu lassen, nachdem ich mich empört habe, wieso man einen einfachen Pilger durch sinnlose Gefangennahme aufhält. Damals habe ich schon um Kopf und Kragen verhandelt, das würde mir sicher noch einmal gelingen. Wieso Sigurd ausgerechnet das Fellhöschen der Wilden von mir fordert, weiß ich (noch) nicht und es schaudert mir auch sichtlich, wenn ich daran denke diesem Haufen nochmal begegnen zu müssen. Dennoch nehme ich ohne Widerworte die Aufgabe selbstsicher an, ich will Nasty, Sigurd, dem ganzen Dorf und den Göttern zeigen, welch mutiger und entschlossener Goreaner ich bin - oder eben durch meine Pilgerreise geworden bin.
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Warum ausgerechnet ein Fellhöschen? |
Lovis packt mir wieder einen großzügigen Beutel Proviant zusammen; geräucherter Schinken, etwas Käse, frisches Brot und sogar ein Stück süßes Midwinterbrot. Natürlich wissen alle im Dorf, welche Gefahr dieses Unterfangen mit sich bringt. Mit den Wilden ist nicht zu Spaßen, insbesondere als Goreanischer Mann. Es ist gemeinhin bekannt, dass diese primitiven Weiber gerne mal den ein oder anderen Goreaner, der sich allzu nahe in ihr Revier wagt, hinterlistig gefangen nehmen, um ihn dann zu versklaven oder im schlimmsten Fall sogar zu töten. Jedenfalls sind sie nicht besonders gut auf uns Männer zu sprechen und die Aufgabe ist demnach nicht einfach. Entsprechend sehnsüchtig verabschiedet sich Nasty von mir, als wir uns etwas Abseits vom Dorf in den Armen liegen. Ihre leidenschaftlichen Küssen machen mich trotz der Situation rasend vor Lust. Am liebsten hätte ich sie gleich gepackt und in die Felle gezerrt, um IHR das Höschen zu klauen. Aber mein Wille sie zu meiner Frau zu nehmen ist stärker, so reise ich noch am selben Tag in die Nördlichen Wälder.
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Noch ein letzter, inniger Moment, bevor ich aufbreche |
Den Weg zu den Wilden kenne ich ja noch ungefähr vom letzten Mal. Im Nachhinein betrachtet war diese Gefangennahme als Pilger ganz schön doof und unüberlegt. Dass mich die Wilden damals frei gelassen haben schien mit dem unendlichen Glück und dem Segen der Priesterkönige zu tun haben. Oder war es Odin, einer der Götter des Nordens?
Natürlich sind die Wilden nicht begeistert, dass ich ihr Versteck gefunden habe. Ich hatte zwar Schwierigkeiten und wanderte die letzten zwei vollen Tage irrend durch den sehr großen Wald, aber die Wilden haben mich natürlich bald ausfindig gemacht und zeigen sich entsprechend aggressiv. Ich versuche durch vorgespielten Charme und Empathie ihre Gunst zu gewinnen. Auch erzähle ich von der Freilassung durch
Ma Luq, welche, wie ich feststelle, wohl so etwas wie die "Anführerin" dieses Packs sein soll. Ich erwähne, dass ich selbst ein Jäger bin und schenke ihnen ein Stück Käse. Eine Wilde erkenne ich, sie scheint mir recht friedsam zu sein, was mich doch überrascht - wobei mich zugegebener Maßen einige vergangene Begegnungen mit den Wilden doch sehr überrascht haben. Andere zeigen sich seit eh und je stets aggressiv und drohend. Das Schlimmste an der Situation ist, dass immer mehr Wilde hinzu kommen und mich einkreisen.
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Der Stamm der Ki'Kara scheint groß zu sein |
Ich versuche an die weisen Worte Sigurds zu denken - ein Jäger, kühl, mutig, geduldig und ruhig erlangt er ans Ziel. Also lasse ich mir Beleidigungen gefallen und frage immer wieder nach
Mutter Luq, um mich bei ihr für die damalige Freilassung zu bedanken. Die EN, wie die Wilden ihr Oberhaupt nennen, würde soll entscheiden, was mit mir passiert. Ich lege meine Waffen ab und versuche den Gesprächen unter den Wilden zu folgen, verstehe allerdings kein Wort, sondern ernte nur misstrauische, missbilligende Blicke. Als Luq endlich aus dem Lager kommt - ich erkenne sie sofort wieder - sieht sie nicht besonders gesonnen mir gegenüber aus. Nichts erinnert sie an die Güte, die sie mir gegenüber hatte, als ich das letzte Mal in Fesseln vor ihr stand.
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Die EN der Ki'Karas |
Ich schlucke schwer, mein Mund fühlt sich trocken an. Es fällt mir schwer, umkreist von aggressiven Wilden, einen kühlen Kopf zu bewahren und die EN scheint nicht besonders geduldig zu sein. Nachdem ich auf versteckte Waffen kontrolliert wurde - die Axt, der Schild und der Bogen liegen außer meiner Reichweite - fragt mich Luq im forschen Ton, was ich denn von ihr will. Blödes Waldweib! Was bildet sie sich ein, nur weil sie umkreist von ihrem primitiven Sklavenhaufen einem unbewaffneten Mann überlegen ist? Am liebsten hätte ich sie wohl gepackt, aber ich beruhige mich schnell und schaffe es sogar meine Wut sowie meinen Stolz runterzuschlucken und ihr Honig ums vorlaute Panthermaul zu schmieren. Natürlich will ich was von ihr und so spreche ich mein Begehr auch gleich aus. Ein Höschen soll es sein, am Liebsten doch von der "hohen Mutter" persönlich. Tausend Mal habe ich mir auf dem Weg hier hin überlegt, wie ich sie darum bitte. Das Ganze mit roher Gewalt versuchen, um ihr dann das Fellhöschen weg zunehmen kommt für mich angesichts der zahlreichen Überlegenheit nicht in Frage. Also versuche ich es mit einer geschickten Ausrede. Heiter erzähle ich drauf los, dass mein Weib Nasty untenrum ständig frieren würde, jetzt wo es kälter wird. Sie läge mir damit schon seit Tagen in den Ohren, ich soll ihr doch als Jäger selbst so ein Fellhöschen wie bei den Wilden machen. Da ich aber als gestandener Kerl natürlich keinerlei Ahnung von den Vorlieben einer Frau weiß, brauche ich eine Vorlage. Die von Luq sah natürlich besonders kuschlig aus, da dachte ich mir sie einfach zu fragen und mich bei der Gelegenheit gleich für meine Freilassung bei ihr zu bedanken.
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Die Wilden beobachten mich misstrauisch mit gezückten Waffen |
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Die Vielfalt dieser wilden Schlampen ist sehr groß |
Erst herrscht wohl Fassungslosigkeit in den Gesichtern der Wilden. Natürlich, so denke ich, fragt selten jemand nach einem Höschen. Ich schlucke und spüre sogleich die Abneigung einiger, andere werfen mir gehässige Kommentare, wie
"Perversling" entgegen. Ich schnaufe, immer noch versuchend ruhig zu bleiben und biete ihr zum Tausch meinen Fellumhang an. Es herrscht eine angespannte Stimmung und ich verhandle um Kopf und Kragen. Nach einer Zerreißprobe, debattierendem hin und her und weiteren Drohungen holt Luq schließlich ein schönes Fellhöschen aus dem Lager. Ich explodiere schier vor Erleichterung, bedanke mich vielleicht auch einmal zu viel und nehme das Stück Fell entgegen. Als Gegenleistung gebe ich ihr den versprochenen Umhang, auch wenn sie daraus sicherlich mehr als fünf weitere Höschen schneidern könnte und der Tausch nicht unbedingt zu meinem Vorteil ist. Aber ich habe, was ich unbedingt brauche und so ist es mir dieses Opfer recht. Zudem würde ich mir in den nächsten Tagen ein neues Fell erjagen können. Mit der Trophäe in meiner Tasche mache ich mich auf den Rückweg und kann es kaum erwarten Sigurd von meinem Erfolg zu erzählen.
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Glücklicherweise passiert mir bei der ganzen Aktion nichts |
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