Ich breche früh am nächsten Morgen auf. Noch immer schwirrt mir der Kopf von Nasty und der besagten Nacht in der Oase. Meine Pilgerreise scheint sich immer tiefer in wirre Situationen zu vernetzen. Wie soll ich bei dem Durcheinander noch mein Selbst finden? Mir bleibt ein Kloß im Halse stecken, als ich Belnend verlasse. Hatte meine Reise damals schon geendet, noch ehe ich sie begonnen habe? Wie schwer lastet dieses Vergehen auf meinem Konto vor dem Tribunal der Priesterkönige?
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Nachdenklich starre ich gen Sonnenuntergang, während das Boot den Issus hinabfährt |
Das nächste Ziel zu erreichen war leichter als zunächst gedacht. So langsam gewöhne ich mich also doch noch an die Strapazen der langen Fußmärsche, holprigen Karren und schaukelnden Bootsfahrten. Von Belnend aus geht es wieder einige tausend Passang gen Osten ins Landesinnere. Am endlos langen, breiten Vosk liegen einige bekannte Städte, wie Port Cos oder Turmus. Doch die lasse ich alle hinter mir, denn mein Weg führt weiter am Nebenfluss Issus entlang, welcher im Ias-See mündet. Dort finde ich auch das kleine Dorf Galicien. Zunächst liegt dieses unscheinbar auf einer hügeligen, felsigen Landschaft, umrahmt von dichten Laubbäumen. Es ist kälter hier und deutlich undurchsichtiger als in der Stadt. Mal steht ein Haus auf einer Anhöhe, mal hinter ein paar Bäumen, mal umrahmt von felsigen Erhöhungen und nur zu erreichen durch tiefe Schluchten. Wow, hier verläuft man sich als Fremde sicherlich oft!
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Galicien, ein Dorf voller Höhen und Tiefen |
Entsprechend erleichtert erreiche ich endlich den Eingang zum Dorf. Dort werde ich überaus gastfreundlich aufgenommen, was mich durchaus überrascht. Ich habe mir einen rauen, ruppigen Umgang unter Sklavenjägern und -händlern vorgestellt. Stattdessen verbringe ich dort ein paar sehr angenehme Tage mit freundlichen, offenen Gesprächen und hübschen Sklavinnen, wohin das Auge nur reichte.
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Ein netter Abend bei einem Ale mit einer hübschen Sklavenhändlerin |
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Wer hier eine Sklavin sucht, wird sicherlich fündig |
Der Besuch in Galicien ließ mich fast die Sorgen vergessen, die mich quälen. Nur nachts, als ich wieder mal schlaflos im Bett liege und über meine Pilgerreise grübele, da frage ich mich doch, was gerade mit Lady Nasty sein möge. Wurde sie schon geschnappt? Hat man sie bereits einem Richter vorgeführt? Hoffentlich wird mich ein Vulo aus Belnend noch rechtzeitig erreichen, bevor es zu spät ist. Ich wälze mich noch die halbe Nacht hin und her und finde einfach keine ruhige Ihn. Entsprechend müde mache ich mich am nächsten Tag zur Weiterreise auf.
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