Die Gerichtsverhandlung steht vor der Tür. Obwohl diese Tatsache immer wieder durch meinen Kopf schwirrt, könnte ich nicht behaupten, jemals an der Gefährtenschaft gezweifelt zu haben. Nasty ist eine wundervolle Gefährtin, sehr aufmerksam und liebend. Immer noch erscheint es mir kaum vorstellbar, dass ich sie nun endlich als meine Gefährtin betiteln kann. Noch in meinem Glück schwelgend sitzen wir in dem aufgeheitzen Räumlichkeiten des Gutshofes beisammen und besprechen die täglich angefallenen Arbeiten auf dem Hof. So langsam gewöhnen wir uns an das karge, zugige Wetter und an diesen penetranten Geruch nach Boskscheiße. Gerade genieße ich meinen Kalana und die Anwesenheit aufmerksamer, fleißiger Sklavinnen, als es donnernd an die Tür klopft. Mir gefriert das Blut und ein Drücken in der Bauchgegend fühlt sich an, als würde eine Faust meinen Magen fest umschließen. Auf geht's...
Jeder Atemzug sitzt schwer in meiner Brust, als ich - endlich in der Oase angekommen - auf der ungemütlichen Bank des Gerichtssaales hocke. Glücklicherweise entschied man sich, den Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu vollrichten, sodass ich fast gänzlich alleine zusehe, ein Bein hibbelt unentwegt nervös auf der Fußspitze, meine verschwitzten Hände knete ich ineinander und lausche der hitzigen Disskussion des Richters und des Anwalts an Nastys Seite. Das Urteil dringt nur dumpf an meine Ohren: "Lernen - Strafkragen - Demut". Als sich der zierliche Körper Nastys nach hinten dreht, erhasche ich zum ersten Mal ihren Blick, er ist glasig und aufgelöst. Ich versuche vergeblich den Klos in meinem Hals hinunterzuschlucken.
Die Rückreise verlief still schweigend. Die Fragen überschlagen sich in meinem Kopf, gelangen aber nie über meine Zunge und so schweige ich ebenfalls, bis wir am Hof ankommen. Ein kühler Eisenkragen ziert nun den schmalen Hals meiner Gefährtin. Es ist spät abends, der Gutshof ist leer, die ersten braunen Blätter des Wetterumschwungs wehen uns entgegen. "Demut soll sie lernen." Genau das waren die Worte des Richters, als er sie in den Strafkragen sperrte und verkündete regelmäßig die Fortschritte überprüfen zu lassen. Schwer lastet das Urteil auf meiner Brust und dabei war es nicht einmal mein Schicksal, das besiegelt wurde. Und doch haben wir Glück im Unglück und ich darf meine Nasty behalten, wenn auch halbnackt kniend wie jede andere Sklavin auf dem Hof auch. Noch am selben Abend kümmere ich mich darum, dass sie ohne Kleider auf dem Boden schlafen wird.
"Mein Herr, was bedeutet Demut?" - "Demut nimmt die äußeren Gegebenheiten hin ohne darüber zu urteilen oder gar zu klagen. Sie ist das Gegenteil von Stolz und weiß um die eigene Fehlerhaftigkeit. Sie stellt sich nicht in den Vordergrund und prahl nicht. Mit Bescheidenheit und Genügsamkeit akzeptiert sie die aus eigenem Willen und aus freien Stücken das Unerreichbare."
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