Nachdem ich grob über meine Praktiken als Sklavenmeister erzählte, mache ich mir aus aktuellem Anlass Gedanken über das sogenannte 'Brechen' von Sklaven. Im gängigen Munde meint der dominierende Goreaner damit den Punkt, an dem ein ehemals freier Wille 'gebrochen', also unterworfen wird. Der Moment, in dem der Sklave oder die Sklavin erkennt, was sie ist und sich aus eigenem Willen heraus ohne das Zutun von Zwang dem Freien unterwirft. Als Außenstehender ist dieser Moment schwer zu beurteilen. Auch ich bin noch jung und erst seit ein paar wenigen Händen übe ich den Beruf des Skalvenmeisters aus. Mit der Zeit werde ich erkennen, wann dieser Moment gekommen ist. Manchmal passiert es, wenn der Sklave am Kreuz hängend vor Schmerzen schreit, etwa weil das heiße Eisen das zarte Fleisch verbrennt während des Brandings. Oder es passiert ganz still und heimlich nachts, wenn sich der Sklave in den Schlaf heult und erkennt, dass er sich mit der auswegslosen Situation abfinden muss.
Erst, wenn diese Bürde gefallen ist, kann ein Zugang geschaffen werden. Selbstredend kann man Sklaven auch schon früher an das Leben als solcher und an die Grundlagen der Ausbildung heranführen. Wirklich perfekt wird aber ein Sklave erst, wenn der Wille, also der Geist, des Sklaven gebrochen ist und er sich voll und ganz unterwerfen kann, seine Position anerkennt und lernt einen jeden Freien mit der demütigen Liebe und Dankbarkeit zu dienen. Perfektion ist die Kunst, die mich als Sklavenmeister von einem jedem anderen Freien unterscheidet. Es liegt an mir diesen Punkt zu erreichen, an dem der Sklave gebrochen wird. Viele Freie, die kaum Berührung mit der Kaste des Sklavenhändlers oder Sklavenmeisters haben, verkennen diesen Moment. Sie denken, dass die Erziehung alleine in der Ausbildung des Sklaven entscheidend ist. Im Haus der Wonne funktioniert diese Erziehung aber im Alltag und nicht nur durch mich, sondern durch alle Anwohner und durch die sorgfältig gewählten Sklaven der Hauskette. Warum bedarf es demnach einen Sklavenmeister?
Das Ganze ist an meinem eigenen Beispiel festhalten: Ein Schriftstück kann unendlich beschrieben werden - auch wenn das Blatt selbst schon beschrieben ist. Es macht aber wenig Sinn seine eigenen Worte darauf zu schreiben, denn sie würden durch das Überschreiben des bereits vorhandenen Textes unleserlich werden. Viel klüger wäre es doch, das Schriftstück zunächst von den alten Worten (und Lasten) zu befreien, bevor man beginnt das Schriftstück erneut mit Tinte zu beschriften. Und dieser entscheidende Augenblick, in dem der Sklave seine Vergangenheit gänzlich von dem Jetzt scheidet, dauert keine halbe Ihn, auch wenn der Schritt dahin noch so unmöglich erscheint...
Jeder Wille kann gebrochen werden. Die Kür, den Charakter des Sklaven dabei zu erhalten, die möchte ich später ausführen, wenn ich ein bisschen mehr Erfahrung sammeln konnte...
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